Yamazaki – die japanische Whisky-Tradition kennenlernen
- Große Jahrgangsvielfalt
- Preisgekrönte Single Malts
- Finish in drei Fässern
- Hochpreisiges Segment
Yamazaki Test & Vergleich 2024
In der Whisky-Geschichte Japans nimmt die Yamazaki-Brennerei eine besondere Rolle ein. Es handelt sich nämlich um die erste Malt-Brennerei des Landes. Gegründet wurde sie im Jahre 1923 von Torii Shinjir?. Er war Firmengründer und damaliger Vorsitzender von Kotobukiya (der Vorgängerfirma des bekannten Spirituosenkonzerns Suntory) und hatte den Plan, einen ernstzunehmenden japanischen Whisky zu entwickeln. Aus diesem Grund stellte er Taketsuru Masataka ein, den er im Jahr 1924 zum Fabrikdirektor der Yamazaki-Brennerei beförderte.
Masatakas Bedeutung für die Entwicklung der japanischen Whisky-Industrie kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Er war es nämlich, der zur damaligen Zeit nach Schottland reiste, um die Technik des Whisky-Brennens zu erlernen. Schon einige Zeit zuvor war ihm nämlich aufgefallen, dass sich Schottland und Japan klimatisch gar nicht so unähnlich sind. Er schloss daraus, dass es doch möglich sein müsse, auch in Japan guten Whisky herzustellen.
Der erste Whisky wurde schließlich im Jahr 1929 hergestellt (shirofuda, engl. White Label). Der Verkauf wurde ein großer Erfolg. Einige Jahre später verließ Taketsuru aufgrund von Differenzen mit Torii allerdings Yamazaki und gründete sein eigenes Unternehmen Nikka Whisky. Auch das nahm schon bald einen bedeutenden Platz in der japanischen Whisky-Industrie ein.
Das Sortiment von Yamazaki
Bei Yamazaki findest du ein relativ großes Spektrum an Abfüllungen aus verschiedenen Jahrgangsstufen. Hier ein kurzer Überblick:
- Yamazaki 10 Jahre
- Yamazaki 12 Jahre
- Yamazaki 18 Jahre
- Yamazaki 25 Jahre
- Yamazaki 35 Jahre
- Yamazaki 50 Jahre
Du kannst also gut bei einer jüngeren Abfüllung einsteigen und dich langsam hocharbeiten. Ein paar der Whiskys sind sogar prämiert worden. So gewann beispielsweise der 12 Jahre alte Yamazaki bei der ISC 2003 die Goldmedaille, der 18 Jahre alte sogar bei der SWSC 2005 und der ISC 2007. Klares Highlight ist der Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013, der von Jim Murray’s Whisky Bible zum weltbesten Whiskey des Jahres 2013 gekürt wurde.
Geschmacklich zeichnen sich viele Yamazaki-Whiskys durch ihre Zugänglichkeit und Fruchtigkeit aus. Hier triffst du oft auf Aromen von Vanille, Honig und Trockenfrüchten, die in einen delikaten mittellangen Abgang übergehen. Ein besonderer Aspekt ist dabei der Aufwand, der in das Finishing investiert wird. So wird beispielsweise der Yamazaki 12 Jahre in drei verschiedenen Eichenfässern gelagert. So nimmt der Brand die Aromen von amerikanischen, spanischen und japanischen Hölzern auf.
Beliebte Yamazaki Whiskys vorgestellt
Yamazaki 12 Jahre
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Fassreife: 12 Jahre
Preislich bewegt sich der Whisky ganz klar in einem höheren Segment. Der Preis für die 0,7-l-Flasche liegt bei etwa 130 Euro. Nicht ganz unschuldig daran dürfte sein, dass ein Yamazaki-Whisky vor nicht allzu langer Zeit zum besten Whisky der Welt gekürt wurde. Da erinnert man sich zu gerne an die Zeit, als die gleiche Abfüllung noch für etwa 40 – 50 Euro erhältlich war. Wenn du also einen Yamazaki 12 für deutlich unter 100 Euro siehst, kannst du möglicherweise ein echtes Schnäppchen machen.
Yamazaki 18 Jahre
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Fassreife: 18 Jahre
Seinen markanten Charakter hat auch dieser Whisky dem besonderen Finish zu verdanken. Auch er wird in amerikanischer, spanischer und japanischer Eiche gelagert. Dadurch gewinnt er eine nahezu unvergleichliche Komplexität, bei der es gar nicht so einfach ist, die verschiedenen Aromen auseinanderzuhalten. Zunächst einmal geht das Nosing in einen fruchtigen Ansturm über, der sich in feine Nuancen von Vanille und Malz aufspalten. In puncto Mundgefühl zeigt der Yamazaki 18 eine raffinierte Doppelgestalt. So beschlägt der trockene Teil einerseits die Zunge, während die süßen Aromen ölig die Kehle herabrinnen.
Unser Fazit: Dieser Whisky ist etwas für absolute Genießer. Er kann mit schottischen Premium-Whiskys absolut mithalten und eröffnet eine Vielzahl von Aromen, die selbst erfahrene Kenner in ihren Bann schlagen. Einziger Wermutstropfen: Der Preis ist aktuell sehr hoch und es ist nicht absehbar, ob sich die Verfügbarkeit in nächster Zeit ändern wird. Wenn du also einmal einen etwas günstigeren Yamazaki 18 Jahre siehst, solltest du auf jeden Fall zugreifen.
Yamazaki Distiller’s Reserve
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
Beim Nosing steigen Aromen von Honig, zarten Beeren, Sherry und auch ein wenig Zimt und Würze in die Nase. Im Geschmack entsteht dann ein ansprechendes Zusammenspiel, da helle Früchte und Kokos in den Vordergrund treten. Hinzu kommt das unverkennbar würzige Aroma von japanischer Eiche. Der Abgang ist Yamazaki-typisch lang und vanillig.
Auch bei diesem Whisky solltest du die Gelegenheit nutzen, wenn du ihn mal siehst. Auch hier ist nur schwer vorauszusehen, wie gut er in Zukunft erhältlich sein und wie viel er kosten wird.
Yamazaki Sherry Cask 2013
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 48 %
Fazit – Premium-Whisky aus Japan
Wer sich mit Yamazaki beschäftigt, bewegt sich ganz klar im Whisky-Premium-Segment. Hier bekommst du eine breite Auswahl an Jahrgängen, die sich sowohl preislich als auch geschmacklich in der absoluten Oberliga bewegen. Das liegt unter anderem an dem raffinierten Finish mit drei verschiedenen Fasssorten. Vor allem das japanische Eichenholz und die komplexen Sherry-Noten verleihen den Yamazaki-Whiskys eine ganz besondere Note. Wenn du also einmal die Gelegenheit haben solltest, vor allem die älteren Jahrgänge zu probieren, dann greif auf jeden Fall zu. Es ist davon auszugehen, dass sich ihre Preisentwicklung auf absehbare Zeit nicht ändert.