Single Malt Whisky – etwas für Genießer
- Gebrannt in Schottland
- Stammt aus einer einzigen Brennerei
- Vielseitige Geschmacksnuancen
Single Malt Whiskys Test & Vergleich 2025
So wird Single Malt Whisky hergestellt
Ein Whisky-Hersteller darf seinen Brand nicht nach Belieben Single Malt nennen. Hier gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Wichtig ist zunächst einmal, dass bei der Herstellung ausschließlich ungemälzte Gerste verwendet wird. Darüber hinaus muss der Whisky aus einer einzigen Brennerei stammen (daher der Namenszusatz Single). Hierin unterscheidet er sich von dem ebenfalls beliebten Blend, bei dem mehrere Sorten miteinander verschnitten werden, um chargenübergreifend einen einheitlichen Geschmack zu gewährleisten.
Auch bei der Herstellung gibt es einige Feinheiten, die das Whisky-Brennen beispielsweise vom Bierbrauen oder der Wodka-Herstellung unterscheiden. Sehen wir uns die einzelnen Schritte einmal genauer an.
Das Mälzen
Das Attribut Malt im Namen kommt daher, dass als Ausgangsressource Gerstenmalz verwendet wird. Heutzutage stellen die Brennereien das meistens nicht mehr selbst her, sondern bekommen es von eigens dafür zuständigen Anbietern geliefert. Malz entsteht, wenn man Gerste mehrere Tage lang in Quellwasser einweicht und anschließend unter ständigem Wenden darrt. Das bedeutet, dass die aufkeimende Gerste über einer Art Gitter ausgelegt und von unten mit heißem Rauch durchströmt wird. Hierher kommt übrigens auch der markant rauchige Geschmack einer besonderen Single-Malt-Art, dem Scotch. Er wird nämlich über Torffeuer gedarrt.
Da allerdings auch die große Hitze die Restfeuchte nicht komplett herausziehen kann, ist es wichtig, dass die gekeimte Gerste schnell weiterverarbeitet wird. Weiter geht es deshalb in der Destillerie.
Das Brauen
Als Nächstes geht es an die Reinigung und das Mahlen des Gerstenmalzes. Das dabei entstehende Schrot füllen die Brenner in große Bottiche, wo es mit heißem Wasser übergossen wird. Das stammt üblicherweise aus Quellen aus der Region, die mitverantwortlich für den markanten Geschmack sind. Durch das Kochen werden unter anderem Zucker und andere wichtige Bestandteile herausgelöst. Auch erfolgen eine Abtrennung von ungewünschten Bestandteilen wie Fetten, Eiweißen und Ballaststoffen sowie eine Abtötung von Mikroorganismen.
Im Anschluss wird die entstandene Würze in großen Gärbottichen (wash backs) aufgekocht und zum Gären gebracht. Um diesen Vorgang zu unterstützen, gibt man bestimmte Hefen hinzu. Während dieses Vorgangs kommt es zum Vergären des Zuckers in Alkohol. Der Alkoholgehalt der so entstehenden wash hat einen Alkoholgehalt von 6 – 10 Prozent. Bis zu diesem Punkt ist die Herstellung von Whisky mit der Bierproduktion praktisch identisch.
Das Brennen
Die Erhöhung des Alkoholgehalts erfolgt im anschließenden Prozess des Brennens. Hierbei wird die wash in großen Brennblasen aus Kupfer (pot stills) zum Verdampfen gebracht. Die heißen Dämpfe, die dabei entstehen, werden über wassergekühlte Kupferrohre abgeführt. An diesen kondensieren sie, sodass ein Rohbrand mit einem Alkoholgehalt von 18 – 24 % entsteht.
Im nächsten Schritt erfolgt die Zwischenlagerung des Rohbrandes. Der Brenner leitet ihn in eine zweite Brennblase weiter, wo sich eine erneute Erhitzung und eine weitere Kondensation anschließen. Im Rahmen dieses Prozesses entsteht ein Brand mit einem Alkoholgehalt von 65 – 70 Prozent. Hierbei werden auch noch Fuselöle, Ester, Methanol und Aldehyde abgetrennt.
Die Reifung des Whiskys
Jetzt, wo der Whisky einen ausreichend hohen Alkoholgehalt hat, braucht er natürlich noch seinen unverwechselbaren Geschmack und seine elegante Farbe. Die bekommt er während des nächsten Prozessschrittes – der Fasslagerung. Das Destillat kommt für mindestens drei Jahre in Holzfässer. Üblicherweise verwendet man dabei Eiche. Der Brand nimmt die Aromen auf und entwickelt auf diese Weise seinen unverwechselbaren Geschmack und Duft. Teilweise werden auch noch andere Holzsorten wie beispielsweise Kastanie verwendet. Diese dürfen dann aber auch nicht die Bezeichnung Single Malt oder Single Malt Scotch tragen.
Im Normalfall gilt ein Whisky als umso aromatischer, je länger er im Fass gereift ist. Deshalb sind ältere Whiskys auch teurer als jüngere. Ein weiterer Grund dafür besteht darin, dass über die Jahre immer auch ein gewisser Teil des Whiskys aus dem Fass verdunstet (angels share).
Teilweise schließt sich auch noch der Prozess des Finishings an. Dabei wird der Whisky nacheinander in verschiedenen Fässern gelagert. So sollen ihm noch weitere Aromen zugegeben werden. Beliebt sind hier beispielsweise ehemalige Bourbon-, Portwein- und Sherry-Fässer.
Abfüllung und Verschnitt
Als Nächstes wird der Whisky in Flaschen abgefüllt und für die Auslieferung vorbereitet. Vorher wird aber oft noch sichergestellt, dass die Whiskys einer Sorte ein einheitliches Geschmacksbild haben. Zu diesem Zwecke werden meistens die Inhalte mehrerer Fässer verschnitten. Auf diese Weise gleichen sich die geschmacklichen Ecken und Kanten an und es entsteht ein gleichmäßiger harmonischer Gesamteindruck, den man immer wieder in nahezu identischer Form genießen kann. Wie bereits angesprochen gibt es hier aber die Voraussetzung, dass die Whiskys nur aus einer einzigen Brennerei stammen. Andernfalls handelt es sich um einen Blend und nicht mehr um einen Single Malt.
Oft wird dem Whisky vor der Abfüllung außerdem noch Wasser beigemischt. Auf diese Weise wird der nach dem Brennen noch sehr hohe Alkoholgehalt auf ein trinkbares Maß reduziert. Nun kann der Whisky in vollem Maß genossen werden.
Der Geschmack des Single Malt Whiskys
Single Malts wird im Allgemeinen eine komplexe und vielseitige Geschmackscharakteristik zugesprochen. Das liegt daran, dass die Aromanuancen einer einzigen Brennerei hier voll zutage treten können und nicht wie bei einem Blend mehrere Whiskys unterschiedlicher Brennereien vermischt werden. Markant ist dabei oft die Eichennote, die je nach Abfüllung beim Nosing, Abschmecken oder im Nachklang in den Vordergrund drängt. Hinzu kommen oft Sherry- und rauchige Torfnoten.
Bei der großen Geschmacksauswahl empfiehlt es sich, die ersten Single-Malt-Sorten nach ihrer Herstellungsregion auszuwählen. Berühmte Whisky-Gegenden in Schottland sind beispielsweise die Highlands, die Lowlands, Isley und Speyside. Am besten fängst du erst einmal mit den verschiedenen Destillerien einer Region an. Wenn du eine passende Sorte für dich gefunden hast, testest du die unterschiedlichen Jahrgänge durch. Danach kann es dann mit der nächsten Region weitergehen.
Die wichtigsten Hersteller von Single Malt Whiskys
Brennereien | Besonderheiten |
---|---|
Highland Park |
|
Lagavulin |
|
Glenfiddich |
|
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere bekannte Hersteller hochwertiger Single-Malt-Whiskys. Die wichtigsten davon haben wir dir hier noch einmal kurz zusammengefasst. Sieh dich ruhig auch hier mal um:
- Loch Lomond
- Dalwhinnie
- Bunnabhain
- Bowmor
- Aberlour
- Jura
- Glenmorangie
Ein paar beliebte Single Malt Whiskys für den Einstieg
Dalwhinnie 15 Jahre

Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Altersstufe: 18 Jahre
Der Abgang ist beim Dalwhinnie etwas länger. Wenn du es also magst, dass dein Whisky noch eine Weile nachklingt, solltest du ihn dir mal etwas genauer zu Gemüte führen.

Bunnahabhain 12 Jahre

Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 46,3 %
- Alter: 12 Jahre
Empfehlenswert ist der Bunnahabhain vor allem für diejenigen, die die rauchigen Geschmacksnuancen der schottischen Whiskys mögen, es aber dennoch ein wenig milder mögen. Dieser Whisky schmiegt sich mit seiner samtig-öligen Textur feinfühlig an den Gaumen an. Die sich dabei entfaltende Geschmacksintensität kommt nicht zuletzt daher, dass der Bunnahabhain 12 Jahre nicht kühlfiltriert wird wie andere Sorten.
Geschmacklich sind beim Bunnahabhain die fruchtigen Noten vorherrschend. Auch leichte Kräuterakzente lassen sich herausschmecken. Im Abgang offenbaren sich dem geübten Kenner Nuss-, Schokoladen- und die unverwechselbaren Sherry-Noten.

Highland Park 12 Jahre

Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Alkoholgehalt: 40 %
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alter: 12 Jahre
Als Einstiegswhisky können wir den Highland Park 12 zwar grundsätzlich empfehlen, allerdings solltest du dich hier darauf gefasst machen, dass er etwas stärker ist.

Lagavulin 16 Jahre

Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Alter: 16 Jahre

Fazit
Nun weißt du alles, was du über die wichtigste Whisky-Kategorie wissen musst. Der Single Malt ist eine Spirituose, die mit komplexen aromatischen Genüssen aufwartet, die vor allem für Kenner immer wieder einen Schluck wert sind. Das liegt nicht zuletzt an der farbenfrohen Single-Malt-Landschaft, die sich längst nicht mehr nur auf Schottland beschränkt. Auch aus anderen Ländern bekommst du hochwertige Abfüllungen einzelner Brennereien, die mit ganz individuellen Geschmacksprofilen überzeugen, dabei aber immer die typisch rauchige Herzhaftigkeit des klassischen Malt aufweisen. Wir hoffen, du hast in unserem Artikel ein paar Anregungen zum Ausprobieren gefunden, und wünschen dir jetzt viel Spaß beim Entdecken neuer Sorten. Bis bald!