Scotch Whisky â die Aromen Schottlands entdecken
- In Schottland gebrannt
- GemÀlzte Gerste
- Lagerung in EichenfÀssern
- Beliebteste Sorte Single Malt
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Nicht jeder Whisky darf sich Scotch nennen. Es gibt strenge Vorgaben, die die Voraussetzungen dafĂŒr genau festlegen. Diese findest du in den Scotch Whisky Regulations von 2009. Im Wesentlichen sind folgende Dinge vorgeschrieben. Der Whisky muss in einer schottischen Destillerie aus Wasser und gemĂ€lzter Gerste hergestellt worden sein, der Rohbrand muss einen Alkoholgehalt von maximal 94,8 Prozent haben, die Lagerung muss unter Zollverschloss in Schottland in EichenfĂ€ssern erfolgen, die FĂ€sser mĂŒssen ein Fassungsvermögen von maximal 700 Litern haben und die Lagerung muss fĂŒr mindestens drei Jahre erfolgen.
Kleine Variationsmöglichkeiten gibt es im Rahmen dieser Vorgaben auch. So können neben gemĂ€lzter Gerste zum Beispiel auch noch andere Getreidesorten hinzugegeben werden. Auch besteht die Möglichkeit, vor der AbfĂŒllung noch Wasser und Lebensmittelfarbstoffe zu ergĂ€nzen.
Verschiedene Arten von Scotch
Wenn du dich schon ein wenig mit schottischem Whisky beschĂ€ftigt hast, sind dir mit Sicherheit auch schon Bezeichnungen wie Single Grain und Blended begegnet. Hierbei handelt es sich um Besonderheiten beim Brennen und AbfĂŒllen. Ein kurzer Ăberblick ĂŒber die wichtigsten Bezeichnungen:
Sorten | Details |
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Single Malt Scotch Whisky |
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Single Grain Scotch Whisky |
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Blended Malt Scotch Whisky |
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Blended Scotch Whisky |
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Das sagt die Altersangabe
Wenn man ĂŒber Scotch redet, spielt natĂŒrlich immer auch das Alter eine Rolle. GrundsĂ€tzlich werden Whiskys mit steigendem Alter teurer. DafĂŒr gibt es verschiedene GrĂŒnde. Je lĂ€nger er in seinem Fass reift, desto mehr FlĂŒssigkeit geht durch Verdunstung verloren. Hierbei spricht man auch vom sogenannten âAngels Shareâ â also dem Anteil des Whiskys, der sinnbildlich an die Engel geht. In den meisten Brennereien gehen pro Jahr 2 Prozent des Fassinhalts durch Verdunstung verloren. Wenn du nun einmal ausrechnest, wie viel von einem 225-Liter-Fass nach 25 Jahren ĂŒbrig bleibt, stellst du schnell fest, dass der Verkaufspreis einen gewissen Verlust kompensieren muss.
Hinzu kommt der Umstand, dass Àltere Whiskys oft komplexer sind und gerade Kennern deutlich mehr Gelegenheit zum Entdecken verschiedenster Aromen geben. Das liegt daran, dass er mit der Zeit Aromen des Fasses aufnimmt. So kommen beispielsweise noch Noten von Eichen oder den Spirituosen in den Whisky, die vorher in dem Fass gelagert wurden.
Die Altersangabe findest du bei den meisten Herstellern gleich vorn auf der Flasche. So stehen hier beispielsweise Angaben wie 10, 12 oder 15 Jahre. Laut den Scotch Whisky Regulations darf ein Whisky mit Altersangabe keinen enthalten, der jĂŒnger als dieses Alter ist. Wenn du also einen 12 Jahre alten Blended Whisky trinkst, weiĂt du, dass alle Bestandteile mindestens 12 Jahre alt sind.
Die wichtigsten Scotch-Regionen
In Schottland gibt es ĂŒber 100 Brennereien, in denen Scotch hergestellt wird. Zu den wichtigsten davon gehören die folgenden sechs:
- Highlands
- Speyside
- Lowlands
- Islay
- Inseln
- Campbelltown
In jeder Region gibt es ganz eigene Besonderheiten bei der Herstellung. Deshalb haben die verschiedenen schottischen Whiskys auch ganz unterschiedliche Geschmackscharakteristika.
Die Highland-Region â rau und geheimnisvoll
Die Highland-Whiskys haben beispielsweise eine ziemlich krĂ€ftige Note, vergleichsweise komplexe Aromen und einen eher herben Abgang. Auch zeichnen sich die Whiskys hier durch wĂŒrzige Nuancen auf und enthalten teilweise eine Spur Salz. Eine bekannte Highland-Brennerei ist Pulteney in Wick. Sie liegt ganz im Norden des schottischen Festlands. Weitere beliebte Sorten sind Glenmorangie und The Dalmore.
Die Speyside-Region â elegant im Abgang
Die Region Speyside hat in der schottischen Whisky-Tradition eine besondere Bedeutung. Hier gibt es insgesamt 48 aktive Brennereien (Stand: 2018). Zu den beliebtesten Sorten gehören The Glenlivet, The Macallan, Glenrothes, Glenfarclas und Glenfiddich. Zu den wichtigsten Zentren der Region gehören Rothes und Dufftown.
Scotch Whiskys aus dieser Gegend ist vor allem dann etwas fĂŒr dich, wenn du ein Freund milderer und sĂŒĂerer Sorten bist. Kenner beschreiben beliebte Sorten aus der Region als leicht torfig, aber auch als sehr elegant. Oft sind sie auch parfĂŒmiert. Wodurch die Geschmacksnote durch feine Geruchsnuancen veredelt wird.
Lowland-Region â fĂŒr alle, die es mild mögen
Ebenso wie die aus den Speyside-Destillerien stammenden Whiskys zeichnet sich auch unsere nĂ€chste Gruppe durch einen eher milderen Charakter aus. Sie stammen aus dem Osten Schottlands. Ihre Geschmackscharakteristik rĂŒhrt daher, dass sie fast keinen Torf enthalten. Deshalb haben sie einen deutlich leichteren Geschmack als beispielsweise die Sorten aus den Highlands. Auch das besondere Herstellungsverfahren der Dreifachdestillation hat einen Anteil an der luftigen leichten Geschmacksnote und dem eher trockenen Abgang. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie auch gerne fĂŒr Blends verwendet.
Zu den gröĂten Brennereien der Region gehören Cameronbridge, Strathclyde und North British. Gerade in den Lowlands gibt es daneben auch noch einige KuriositĂ€ten und SammlerstĂŒcke. Hier sind vor allem die Whiskys der nicht mehr existierenden Brennerei Rosebank zu nennen. Sie werden von Kennern als die besten Lowland-Malts beschrieben. Um einen Schluck zu bekommen, brauchst du aber schon ein wenig GlĂŒck. Es sind nur noch sehr selten AbfĂŒllungen Ă€lterer JahrgĂ€nge auf dem Markt erhĂ€ltlich.
Region Islay â das raue Klima Schottlands schmecken
Wieder etwas krĂ€ftiger und stĂ€rker wird es bei den Scotch Whiskys aus der Region Islay. Ihnen merkt man die raue Lage der Brennerei 25 Meilen nördlich der irischen KĂŒste förmlich an. Die Geschmacksnuancen können hier am ehesten als rauchig und torfig beschrieben werden. TatsĂ€chlich werden sie hauptsĂ€chlich dahingehend unterschieden, wie viel Torf bei der Herstellung zum Einsatz kommt.
Zu den krÀftigsten Sorten gehören Lagavulin, Laphroaig und Ardbeg. Es folgen Caol Ila und Bowmore. Als eher leicht gelten Bruichladdich und Bunnahabhain.
Die Inseln â Whisky und Seeluft
Zu dieser Region gehören die sechs Inselgruppen Orkney, Skye, Jura, Mull, Arran und Lewis. Und das merkt man den Whiskys, die hier gebrannt werden, auch deutlich an. Aufgrund der Seeluft weisen sie einen charakteristischen leichten Salzgeschmack auf. Auf der anderen Seite haben Whiskys wie beispielsweise aus den Brennereien auf Orkney auch sĂŒĂe Geschmacksaspekte, wodurch sich eine spannungsvolle Geschmackskombination entwickelt.
Etwas anderes schmecken die Sorten der Insel Sky, die in der Talisker-Brennerei hergestellt werden. Sie sind besonders aromatisch und enthalten neben dezenten Rauch- auch GewĂŒrznoten. So lĂ€sst sich hier von Kennern beispielsweise ein verspielter Pfeffer-Akzent herausschmecken. Ganz anders kommt die Insel Jura daher, deren Kostbarkeiten eher mild und fruchtig schmecken. Hier schmeckt man zum Beispiel leichte HoniggeschmĂ€cker heraus.
Die Region Campbelltown â verspielte Geschmacksnoten
Die Kleinstadt Campbelltown liegt am Ende der Halbinsel Kintyre. Hier sind die drei Brennereien Glen Scotia, Springbank und Glengyle ansĂ€ssig. Am bekanntesten ist Springbank. Hier werden drei Whiskys hergestellt. Die Destillate altern hier in FĂ€ssern, die frĂŒher fĂŒr die Herstellung von Bourbon und Sherry gebraucht wurden, wodurch besonders verspielt anmutende Geschmacksnuancen entstehen, die immer wieder zum Entdecken einladen. Sogar mit RumfĂ€ssern wird hier experimentiert.
Der Unterschied zwischen schottischem und irischem Whiskey
Selbst in Kennerkreisen kommt immer mal wieder Uneinigkeit ĂŒber die Frage auf, ob es nun Whisky oder Whiskey heiĂt. Nun, diese Frage lĂ€sst sich ziemlich einfach beantworten. In Schottland schreibt man den Namen grundsĂ€tzlich ohne âeâ. In Irland und den USA hingegen wird noch ein zusĂ€tzlich ein âeâ angehĂ€ngt. DarĂŒber hinaus gibt es aber auch noch deutliche Geschmacksunterschiede.
Der schottische Whisky hat einen charakteristischen rauchigen und torfigen Geschmack. Beim irischen Whiskey findet man diesen Geschmack nicht. Das liegt daran, dass das enthaltene Gerstenmalz hier nicht ĂŒber einen Torffeuer trocknet. Hinzu kommt, dass die schottischen und irischen Sorten in anderen FĂ€ssern gelagert werden. In Schottland sind es EichenfĂ€sser, die zuvor andere alkoholische FlĂŒssigkeiten wie beispielsweise Rotwein, Bourbon oder Sherry enthalten haben.
Wie finde ich den richtigen Scotch Whisky?
Bei der Auswahl von Whisky spielt es immer eine Rolle, ob man sich schon ein wenig auskennt oder ob man gerade erst einsteigt. Gehen wir einmal vom zweiten Fall aus.
Starte mit einer kleinen Probiermenge
Lernst du die Whisky-Landschaft gerade erst kennen, solltest du zuerst mit gĂŒnstigen AbfĂŒllungen beginnen. Viele Brennereien bieten kleine ProbierflĂ€schchen an. So kannst du dir erst einmal einen Eindruck davon verschaffen, ob der Whisky ĂŒberhaupt etwas fĂŒr dich ist, und du musst dich nicht ĂŒber einen Fehlkauf Ă€rgern, wenn er doch nichts fĂŒr dich ist.
Am Anfang eher keine rauchigen Aromen
Wenn du gerade erst einsteigst, solltest du nicht mit zu rauchigen Whiskys beginnen. Das gilt vor allem dann, wenn du Nichtraucher bist. Durch den intensiven Rauchgeschmack fÀllt es sonst nÀmlich besonders schwer, die verschiedenen Aromen zu entdecken. Zu rauchigeren Aromen solltest du also eher greifen, wenn du schon ein wenig Erfahrung hast.
Langsam vortasten
Schottische Whiskys haben ganz unterschiedliche Aromen. Hier gibt es besonders torfige Noten, milde Sorten, aber auch Nuancen von Sherry, Zedernholz, Schokolade oder Anis. Da kommen gerne mal ein paar Hundert Aromen zusammen, weshalb es schon ein wenig Erfahrung braucht, das volle Potenzial herauszuschmecken.
Am besten beginnst du mit einem eher weichen Single Malt Scotch. Gut geeignet sind hier die Standard-AbfĂŒllungen von bekannten Brennereien wie Glennfiddich, Glenmorangie, Highland Park oder Aberlour. Wir empfehlen, mit den Whiskys einer bestimmten Region zu beginnen. Koste dich einfach von Brennerei zu Brennerei durch, bis du ein Aroma gefunden hast, das deinem Geschmack entspricht. Wenn du einen passenden Hersteller gefunden hast, kannst du dann der Reihe nach die verschiedenen JahrgĂ€nge durchprobieren. So verschaffst du dir systematisch einen guten Ăberblick.
Die wichtigsten Brennereien
Brennereien | Besonderheiten |
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Laphroaig |
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Lagavulin |
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Highland Park |
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Weitere schottische Brennereien:
- Glenfiddich
- Caol Ila
- Chivas Regal
- Aberlour
- Glenmorangie
Ein paar beliebte Scotch Whiskys zum Kennenlernen
Laphroaig Quarter Cask Islay Single Malt Scotch Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Scotch
- Region: Islay
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 48 % Vol
Ein wenig Erfahrung solltest du aber auch schon haben. Viele Kenner beschreiben ihn als eher kantig und rauchig. Gerade der erste Geschmackseindruck wird als vergleichsweise hart und intensiv beschrieben. Hervorgehoben wird auch die stark torfige Note, die aber auch in einer sehr angenehmen Fruchtnote ausklingt.
Hier haben wir dir auch noch einmal ein Review des Whiskys von whisky.de angehÀngt.
Dalwhinnie Highland Single Malt Scotch
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Scotch
- Region: Highlands
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alter: 15 Jahre
- Alkoholgehalt: 43 %
Der Abgang des Dalwhinnie wird als mittellang beschrieben. Hier kann man das Alter von 15 Jahren deutlich herausschmecken. Das Aroma im Nachgang hat halbbittere Tendenzen. Auch etwas Pfeffer und NĂŒsse lassen sich herausschmecken.
Oban Highland Scotch Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Scotch
- Region: Highlands
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alter: 14 Jahre
- Alkoholgehalt: 43 %
Abgerundet wird das Gesamtbild durch den gĂŒnstigen Preis. Wenn du schon etwas Scotch-Erfahrung hast und dich langsam in die etwas rauchigere torfigere Geschmackswelt vorwagen willst, ohne dafĂŒr zu viel auszugeben, ist dieser Whisky das Richtige fĂŒr dich.
Highland Park Single Malt Scotch Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Scotch
- Region: Highlands
- AbfĂŒllmenge: 0,05 l, 0,35 l, 0,7 l
- Alter: 12 Jahre
- Alkoholgehalt: 40%
Der Geruch des Highland Park wird als leicht rauchig beschrieben. Zu den markantesten Aromen gehören Karamell und Sherry. Der erste Anflug hat also eine eher sĂŒĂliche Note. Diese setzt sich auch beim ersten Geschmackseindruck fort. Hier unterrahmen leicht wĂŒrzige Eichen- und Rauchtöne das milde Fundament. Der Abgang ist mittel bis lang, wobei das Eichaneroma vorherrschend ist.
Fazit
Schottischer Whisky zeichnet sich vor allem durch seine tendenziell herbere Geschmackscharakteristik aus. Hier nimmt der Kenner vor allem torfige und rauchige Noten wahr. Whiskys aus traditionsreichen Brennereien wie Glenfiddich und Glenmorangie setzen aber auch immer wieder mit fruchtigen milden Noten Akzente. Wenn du gerade in die Welt des schottischen Whiskys einsteigst, beginnst du am besten bei den Sorten einer Region und arbeitest dich dann in aufsteigender Reihenfolge durch die verschiedenen AltersjahrgÀnge der einzelnen Brennerei.