Jameson – Kern der irischen Whiskey-Tradition
- Große Vielfalt an Blends
- Milde Aromen
- Niedriger Alkoholgehalt
- Ex-Sherry- und Bourbon-Fässer
Jameson Test & Vergleich 2024
Die Geschichte von Jameson
Immer wieder diskutieren Kenner die Frage, ob der Whisky denn nun eigentlich aus Schottland oder aus Irland stammt. Einen nicht geringen Anteil an dieser anhaltenden Diskussion dürfte John Jameson, Gründer von Jameson Whisky haben. Er brannte nämlich Whiskey in Irland, stammt aber ursprünglich aus Schottland.
Die Anfänge
Vor seiner Auswanderung im Jahre 1770 heiratete er in die berühmte Whisky-Familie Haig ein. Er hatte also schon ein profundes Wissen im Handwerk der Destillation, als er in Irland eintraf. Da ist es kein Wunder, dass er sich in der irischen Whiskey-Szene schnell einen Namen machte und bald seine erste Destillerie eröffnete.
Wie auch viele andere Destillerien blieb Jameson lange Zeit im Familienbesitz und wurde immer wieder an Kinder und Enkel weitervererbt. So führte John seine beiden Söhne John und William schon recht früh an den Familienbetrieb heran. Die stellten nicht nur die Kontinuität des Betriebs sicher, sondern brachten auch immer wieder Innovationen in den Herstellungsprozess ein. So war beispielsweise John mit einer Tochter von Robert Stein liiert. Der hatte unter anderem die Column Stills erfunden, wodurch ein kontinuierliches Brennverfahren ermöglicht wurde.
Die Expansion
In den folgenden Jahren kaufte John Jameson Sr. Weitere Destillerien, unter anderem an der Bow Street im Herzen Dublins und in der Marrowbone Lane. An diese erste Expansion schlossen sich weitere an, wodurch die Produktion in den Folgejahren deutlich gesteigert werden konnte. Im Zuge dessen ging man auch Kooperationen mit Grain-Destillerien ein, deren Produkte man für die Herstellung des hauseigenen Blends verwendete.
Aufgrund des wirtschaftlichen Geschicks von John Jameson Sr. gelang es, das Unternehmen auch durch die wirtschaftlich schwierige Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu führen. Aufgrund von umwälzenden Entwicklungen wie der Prohibition, der Weltkriege und dem irischen Unabhängigkeitskrieg mussten viele Brennereien ihre Arbeit einstellen.
Der Durchbruch
John Jameson erkannte früh die Zeichen der Zeit und wusste, dass er die Überlebensfähigkeit seines Unternehmens durch Kooperationen mit großen Whiskey-Herstellern sicherstellen musste. So kam es, dass Jameson im Jahr 1966 mit John Power & Son sowie der Distilleries Co. zur Irish Distillers Group fusionierte. Dieser Zusammenschluss sollte die Welt des irischen Whiskys nachhaltig prägen und den beteiligten Partnern sowohl zum nationalen als auch zum internationalen Durchbruch verhelfen. Im Jahr 1968 wurden dann auch erstmals Flaschen unter dem Namen Jameson eingeführt.
Auch nach dem die Destillerie an der Bow Street 1971 geschlossen und die Produktion von John Power & Son übernommen wurde, stiegen die Absatzzahlen noch einmal deutlich. Deshalb wurde die gesamte Produktion 1975 in die Midleton Distillery nahe Cork verlagert. Heute können die stillgelegten Brennereien in Dublin noch immer als Museum besichtigt werden.
Die Produktion bei Jameson
Bei einem Blick auf die Zahlen wird schnell deutlich, dass Jameson Whiskey zu den ganz großen Namen auf dem irischen Markt gehört. Die Produktion macht fast 75 % des nationalen Verkaufsvolumens aus. Das ist nicht nur auf eine erfolgreiche Marketing-Strategie, sondern vor allem auf das typische Aroma der Jameson-Abfüllungen zurückzuführen. Die Standardabfüllung von Jameson hat in Fachkreisen den Ruf eines Paradebeispiels für einen soliden Irish Blend. Sie besteht zu 50 % aus Whiskeys, die in Pot Stills produziert werden, und zu 50 % aus Grain, der aus Column Stills gewonnen wird.
Die Lagerung erfolgt in der Regel in First-Fill-Bourbonfässern. Dadurch erhält der Whiskey seine typische Milde. Außerdem wirkt der Pot-Still-Anteil dadurch geringer, als er eigentlich ist. Ein etwa zehnprozentiger Anteil der Blend-Bestandteile stammt außerdem aus Sherry-Casks.
Das Produktsortiment von Jameson
Jameson bietet eine breite Palette verschiedener Abfüllungen mit verhältnismäßig geringem Alkoholgehalt. Zu den wichtigsten gehören die folgenden drei:
Sortiment | Besonderheiten |
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Jameson Irish Whiskey |
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Jameson Crested Ten |
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Jameson 1780 |
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Daneben bietet Jameson aber noch zahlreiche weitere Abfüllungen. Die wichtigsten davon haben wir dir hier einmal aufgelistet:
- Jameson Original
- Jameson Gold
- Jameson Triple Distilled
- Jameson Caskmates
- Jameson Special Reserve, 12 Years
- Jameson Select Reserve
- Jameson Signature Reserve
- Jameson Distillery Reserve, 12 Years
- Jameson Pure Pot Still, 15 Years
- Jameson Master Selection, 18 Years
Beliebte Jameson Whiskeys im Detail
Jameson Original Irish Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whiskey
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: min. 4 Jahre
Kleine Abstriche musst du angesichts des niedrigen Preises natürlich auch machen. Die halten sich aber in Grenzen. So sind hier beispielsweise keine sehr alten Whiskeys miteinander vermählt worden. Entsprechend schmeckst du hier noch einen relativ starken Brennereicharakter heraus.
Jameson Black Barrel
Besonderheiten
- Kategorie: Blend
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Der Nachklang ist ein schönes Zusammenspiel aus fruchtigen und holzigen Noten. Er wird von den meisten Käufern als intensiv und langanhaltend beschrieben. Der Gesamteindruck ist eher süffig als komplex. Auch bei diesem Blend handelt es sich deshalb um einen guten Einsteiger-Whiskey, der durchaus seinen Platz in einer gut sortierten Hausbar verdient. Auch mit Cola gemischt oder als Whiskey-Cocktail kommt er gut zur Geltung.
Darüber hinaus weiß auch bei diesem Whiskey das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut zu überzeugen. Der Preis für eine 0,7-l-Flasche liegt bei etwa 30 Euro.
Jameson Caskmates
Besonderheiten
- Kategorie: Blend
- Abfüllmenge: 1,0 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Beim Nosing kommen Noten von Karamell und Vanille zum Vorschein. Einige Käufer schmecken auch weiße Schokolade und weihnachtliche Gewürze heraus. Hier sind unter anderem kandierte Nüsse zu schmecken. Der Antritt auf der Zunge wird in erster Linie als weich beschrieben. Hier mengt sich in das Trio aus Schokolade, Vanille und Gewürz auch noch eine zarte Eichennote. Diese Geschmacksverbindung dürfte vor allem all denjenigen bekannt sein, die gerne Stout oder Strong Dark Ale trinken. Der Abgang ist mittellang und verhältnismäßig stark.
Jameson Crested Ten
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Die bei der Herstellung verwendeten Single Malts wurden bis zu zwölf Jahre in ehemaligen Bourbon- und Oloroso-Fässern gelagert. Der Anteil der zweiten Fasskategorie an der Lagerung ist höher, weshalb der Crested Ten etwas leichter und fruchtiger schmeckt als der normale Jameson.
Im Aroma vereinen sich hier kräftige Früchte mit einem Hauch Vanille und Karamell. Auch der Geschmacksantritt ist verhältnismäßig weich und angenehm vollmundig. Besonders raffiniert ist hier der Übergang von süßem Sherry und Trockenfrüchten in dunkle Schokolade. Der Abgang ist mittellang. Hier wechseln die fruchtigen Noten etwas in den Hintergrund, während der Eichengeschmack die Führungsrolle übernimmt.
Fazit
Wenn du in die Welt des irischen Whiskeys einsteigen willst, führt kein Weg an Jameson vorbei. Im Laufe seiner bewegten Geschichte schaffte es das Unternehmen an die absolute Spitze in diesem Bereich. Dabei ist es vor allem die Finishing-Technik mit Oloroso-Fässern, die vielen Abfüllungen eine besonders milde und fruchtige Note verleiht. Unser Fazit: Wenn du auf der Suche nach einem hochwertigen irischen Blend bist, der mit seinem verhältnismäßigen Preis und seinen intensiven Aromen zu überzeugen weiß, solltest du dich mit Jameson mal etwas näher beschäftigen.
Weiterführende Links
- Webseite des Herstellers: https://www.jamesonwhiskey.com/de-DE/
- Instagram: https://www.instagram.com/jamesonwhiskey_de/
- Facebook: https://www.facebook.com/Jameson.Germany/
- Youtube: https://www.youtube.com/user/jamesonwhiskey
- Twitter: https://twitter.com/jamesonwhiskey