Irischer Whiskey â mild und vielschichtig
- GemÀlzte und ungemÀlzte Gerste
- Dreifache Destillation
- Milde Aromen
- Lagerung in EichenfÀssern
Irische Whiskey Sorten im Test & Vergleich 2024
Irische Whiskeys zeichnen sich vor allem gegenĂŒber den schottischen AbfĂŒllungen durch eine Reihe von Besonderheiten aus, die sich in markanten geschmacklichen Unterschieden niederschlagen. Doch auch in der Geschichte des irischen Whiskeys gibt es einige interessante Aspekte. Die wichtigsten Fakten findest du hier.
Der Geschmack des irischen Whiskeys â mild und leicht
Der Geschmack des irischen Whiskeys zeichnet sich durch seine eher mildere Charakteristik aus. Diese entsteht durch einige Besonderheiten bei der Herstellung. So wird der irische Whiskey nicht wie der schottische ĂŒber Torffeuer gedarrt, wodurch die herben rauchigen und torfigen Noten entfallen. Weiterhin wird als Getreide teilweise auch Hafer verwendet.
Bei der Destillation und Lagerung ist alles Àhnlich wie beim schottischen Whiskey. So wird auch hier drei Mal destilliert (Patent-Still-Verfahren) und drei Jahre (genaugenommen 3 Jahre und 1 Tag) in EichenfÀssern gelagert. Weiterhin werden wie in Schottland Blended und Malt Whiskeys hergestellt. Die Malts werden noch einmal unterteil in Single Malt (nur Gerstenmalz) und Pot Still Malts (gemÀlzte und ungemÀlzte Gerste).
Die meisten in Irland hergestellten Whiskeys sind Blends. In letzter Zeit werden jedoch auch mehr und mehr Single Malts angeboten. Eine wichtige QualitĂ€tsbezeichnung ist hier âSingle Pot Stillâ. Das bedeutet, dass der Whiskey aus einer Mischung gemĂ€lzter und ungemĂ€lzter Gerste besteht, der Anteil an ungemĂ€lzter Gerste aber höher ist. Geschichtlich hĂ€ngt das damit zusammen, dass die Malzsteuer frĂŒher so hoch war, dass die Brenner auf das Beimischen gemĂ€lzter Gerste verzichteten und stattdessen ungemĂ€lzte Gerste verwendeten.
Beim Blenden des irischen Whiskeys gibt es eine weitere Besonderheit, die ihn vom schottischen unterscheidet. Hier durchlĂ€uft jede AbfĂŒllung verschiedene Reifeprozesse in unterschiedlichen Fasstypen. HĂ€ufig genutzt werden z. B. Sherry-, Bourbon- und PortweinfĂ€sser. Die verschiedenen Sorten zeichnen sich entsprechend durch ihre KomplexitĂ€t aus.
Die verschiedenen Arten
Wie in Schottland werden auch in Irland die drei bekannten Sorten Malt, Grain und Blended hergestellt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass im Namen ein zusĂ€tzliches e angehĂ€ngt ist. Es heiĂt also in Irland Whiskey und nicht Whisky. DarĂŒber hinaus gibt es aber auch noch eine ganz eigene irische Sorte: den Pure Pot Still.
Eine spannende Geschichte â so wurde der Irish Whiskey berĂŒhmt
Noch heute streiten sich Schotten und Iren darĂŒber, wer den Whiskey denn nun eigentlich erfunden hat. Laut Legende soll der Missionar und Schutzpatron St. Patrick das Wissen ĂŒber die Destillation nach Irland gebracht haben. Irische Mönche experimentierten damit und entwickelten nach einiger Zeit ein trinkbares Destillat mit dem Namen âuisge beathaâ. Das ist gĂ€lisch und bedeutet Wasser des Lebens. Davon leitet sich ĂŒbrigens auch das Wort Whiskey ab.
Nun beanspruchten aber auch die Schotten fĂŒr sich, die VĂ€ter der Spirituose zu sein. Das liegt daran, dass der heilige St. Patrick in Dumberbarton geboren wurde und damit Schotte war. Eine andere Legende wiederum besagt, dass die Kunst der Destillation bei den Kelten schon lange vor St. Patrick bekannt war und ein Destillat mit dem Namen uisge beatha bereits hier getrunken wurde.
Du siehst, die AnfĂ€nge des Whiskeys lassen sich nicht ganz genau rekonstruieren. WorĂŒber sich aber sehr wohl AuskĂŒnfte geben lassen, ist seine weitere Verbreitung. So kam es, dass sich die Kunst des Whiskeybrennens von den Mönchen zu den Bauern ausbreitete. Hier wurden Getreidereste hĂ€ufig nicht mehr zu Speisen, sondern zu GetrĂ€nken weiterverarbeitet. Der Konsum stieg in den folgenden Jahren stetig.
Dies veranlasste die Regierung im Jahr 1556, auf die gesundheitlichen Auswirkungen hinzuweisen. Auch im Jahr 1620 wurden die Warnungen noch einmal verstĂ€rkt ausgesprochen. Dem steigenden Konsum tat das aber keinen Abbruch. Deshalb verhĂ€ngte die Regierung 1661 eine sehr hohe Alkoholsteuer, um die Trinksucht einzudĂ€mmen. Es trat allerdings das gegenteilige Ergebnis ein â die Schwarzbrennerei florierte.
Fortan gab es in Irland zwei Sorten â den besteuerten Parlamantswhiskey und den schwarz gebrannten PoitĂn. Dies zog sich bis in die Jahre 1822 und 1825 hin, als die ersten Gesetze Wege fĂŒr die legale Produktion von Whiskey ebneten. In den folgenden Jahren begann der Erfolg des irischen Whiskeys auch international und setzt sich bis heute fort. Dabei gab es aber immer auch RĂŒckschlĂ€ge wie das Handelsembargo innerhalb des Commonwealth, die amerikanische Prohibition und den zweiten Weltkrieg.
Wichtige irische Brennereien
Brennereien | Besonderheiten |
---|---|
Jameson |
|
Cooley Distillery |
|
Tullamore |
|
Weitere Hersteller und beliebte Brands:
- Bushmills
- Paddy
- Connemara
- Clontarf
- Blackwood
- Powers
- Redbreast
- Teeling
Ein paar beliebte Irish Whiskeys im Ăberblick
Connemara Peated Single Malt Irish Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whiskey
- AbfĂŒllvolumen: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Wer auf der Suche nach etwas komplexeren Whiskeys ist, könnte vom Connemara Peated allerdings ein wenig enttÀuscht sein. Aufgrund seines jungen Alters ist er bei Weitem nicht so komplex wie zum Beispiel ein 16 Jahre gereifter Whiskey.
Jameson Black Barrell
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whiskey
- AbfĂŒllvolumen: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 2 Jahre
Gelobt wird von einigen KĂ€ufern, dass der Whiskey nicht so streng ist wie ein typischer Single Malt. Dazu trĂ€gt vor allem der eher weiche Abgang bei. Aus diesem Grund eignet er sich auch gut als Geschenkidee fĂŒr Leute, die gerne einen guten Whiskey genieĂen, aber eher weicheren Sorten zusprechen.
Bushmills 10 Jahre Single Malt
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whiskey
- AbfĂŒllvolumen: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 10 Jahre
Im Hintergrund werden etwas herbere Noten beschrieben, die an klassisch-schottische Malts erinnern. Diese verlieren aber niemals ihre Leichtigkeit. Hier sind ganz deutliche AnklÀnge an typisch irische Blends herauszuschmecken, durch die der Bushmills eine interessante Doppelgestalt offenbart, die immer wieder zum Entdecken einlÀdt.
Jameson Original Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whiskey
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 7 Jahre
Von KĂ€ufern wird er oft rundum empfohlen. Dabei wird angemerkt, dass es sich um einen angenehm preisgĂŒnstigen Whiskey handelt, den man auch problemlos pur genieĂen kann. Die rauchigen Geschmacksnuancen halten sich bei aller Milde dezent im Hintergrund.
Fazit
Wie Schottland hat auch Irland eine spannende und vor allem lange Wiskeytradition. GegenĂŒber den zahlreichen Scotch-Sorten zeichnet sich Irish Whiskey aber vor allem durch seine milderen und weicheren Noten aus. Damit handelt es sich hier um einen guten Einstiegspunkt fĂŒr Whiskey-Freunde, die sich langsam zu etwas rauchigeren und torfigeren Noten vorarbeiten wollen. Aufgrund der langen Geschichte des irischen Whiskeys kannst du hier auch auf eine groĂe Auswahl mit 10, 12, 21 und mehr Jahren zurĂŒckgreifen.
Zu den beliebtesten Sorten gehören Jameson und Bushmills. Hier schmeckst du neben markanten Vanille-Aromen auch noch dezente Fruchtnoten heraus. Wir wĂŒnschen dir viel SpaĂ beim Entdecken.
Der Connemara stammt von der Killbeggan-Brennerei.
Das ist die Àlteste Brennerei von Irland. Ist zur Zeit ein Museum.