Grain Whisky – unscheinbar, aber vielseitig
- Vor allem in Blends enthalten
- Mildes Aroma
- Leichter filigraner Geschmack
- Eher komplex
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In diesem Abschnitt erfährst du alles, was du über Grain Whiskey wissen musst. Hier lernst du Besonderheiten bei der Herstellung und die ganz eigene Geschmackscharakteristik kennen.
Zusammensetzung
Schauen wir uns zuerst einmal die Inhaltsstoffe von Grain Whisky an. Hier besteht die Besonderheit darin, dass die Maische aus mehrheitlich ungemälztem Getreide besteht. Insofern ist die Bezeichnung Grain Whisky (Getreide-Whisky) ein wenig irreführend, da ja alle Sorten zunächst einmal aus Getreide bestehen und sich vor allem die Mengenverhältnisse unterscheiden.
Anders als bei Sorten wie Malt oder Irish Whisky gibt es beim Grain keine Einschränkungen bezüglich der Verhältnisse der beinhalteten Getreidesorten. Auch die Art des verwendeten Getreides ist nicht vorgeschrieben. Die Auswahl ist in den meisten Fällen lediglich von den Marktpreisen abhängig. In vielen Grain-Brennereien hat entsprechend der von der EU subventionierte Weizen Einzug gehalten. Mais ist hier nur noch verhältnismäßig selten anzutreffen. Eine weitere wichtige Sorte ist Roggen (Rye).
Herstellung von Grain Whisky mit der Kolonnentechnologie
Anders als Sorten wie Malt Whisky wird Grain nicht in den klassischen Pot Stills gebrannt. Stattdessen kommt eine spezielle Kolonnenapparatur zum Einsatz. Eingeführt wurde der Apparat im Jahre 1826 von Robert Stein. Wichtige Verbesserungen und die anschließende Patentierung erfolgten durch Aeneas Coffey.
Der Grundaufbau setzt sich aus zwei Säulen aus Kupfer oder Edelstahl zusammen. Man bezeichnet sie als Analyser (Trennkolonne) und Rectifier (Rektifizierkolonne). Sie können bis zu 15 Meter hoch sein. Im Inneren befinden sich viele Trennböden mit Löchern darin. Von oben fließt die sogenannte Wash herunter. Das ist die Grundsubstanz für die erste Destillation. Ihr strömt von unten heißer Dampf entgegen, sodass die flüchtigen Alkoholanteile verdampft werden und in die zweite Kolonne übergehen. Dort werden sie dann gereinigt und kondensieren an den Außenwänden.
Da alle Vorgänge hier anders als beim Pot-Still-Verfahren kontinuierlich ablaufen, ist die Herstellung deutlich preisgünstiger. Außerdem wird durch die Patent Still ein höherer Alkoholgehalt von 94,4 % erreicht. Bezüglich der Fässer (Casks) gibt es keine engen Vorgaben wie beispielsweise beim Scotch. Hier gibt es also sehr viele verschiedene Noten.
Geschmack des Grain Whiskys
Da durch den speziellen Herstellungsprozess des Grain Whiskys ein höherer Reinigungsgrad erreicht werden kann als beim Malt, ist die Geschmackscharakteristik deutlich leichter. Die Aromen sind nicht so intensiv und haben teilweise sogar schon eine Note von Neutralsprit. Aus diesem Grund und wegen seiner niedrigen Herstellungskosten wird Grain oft zur Herstellung von Blends verwendet.
Für dich ist Grain Whisky also nicht zuletzt dann interessant, wenn du nach preiswertem Genuss und nach feineren und dezenteren Aromen suchst. Das liegt unter anderem auch daran, dass Fuselalkohole hier großzügig herausgeschnitten werden. Du musst dir also keine Gedanken über ein unangenehmes Brennen machen. Wenn du ein Tasting mit Grain, Bourbon und Scotch veranstalten willst, servierst du den Grain am besten in der Mitte.
Die wichtigsten Hersteller
Hersteller | Besonderheiten |
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Nikka |
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North British |
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Strathclyde |
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Daneben gibt es im Bereich Grain Whisky noch einige weitere wichtige Namen. Ein paar davon haben wir dir hier noch einmal aufgelistet. So hast du für dein nächstes Tasting gleich ein paar Inspirationen:
- Invergordon
- Cameronbridge
- Girvan
- Loch Lomon
Ein Überblick über beliebte Grain Whiskys
Haig Club Single Grain Scotch Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Grain Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 1 Jahr
Der Whisky wird von Käufern als mild beschrieben. Hier verbinden sich fruchtige Aromen aus dem Vanille-Spektrum zu einem markanten harmonischen Geschmackserlebnis. Holz-, Rauch- und Torfnoten gibt es hier praktisch nicht. Damit ist dieser Whisky eher nichts für Scotch-Fans, wohl aber für alle, die ein Faible für die samtweichen anschmiegsamen Whisky-Noten haben. Er kann auch gut zum Mischen verwendet werden. Hier machst du nichts verkehrt, wenn du ihn auch mal mit Cola genießt.
Kilbeggan Single Grain Irish Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Grain Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Fassreife: 1 Jahr
- Verschluss: Kork
Den Kilbeggan Single Grain Irish solltest du auf jeden Fall in einem Nosing-Glas genießen. Auf Eis und einen Tumbler solltest du hier verzichten. Die Aromen verfliegen einfach zu schnell oder können sich nicht richtig entfalten. Das gilt vor allem für die dezenten süßen Aromen, die an Zimt erinnern und von einer raffinierten Eichennote umflossen werden. Deutlich wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass es sich nicht um einen Whisky handelt, der es dem Kostenden so einfach wie möglich macht. Anders als bei vielen Blends soll es hier nicht allen recht gemacht werden. Hier fordern die vielen feinen Nuancen auch Kenner heraus.
Jameson Black Barrel Irish Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Blend
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 2 Jahre
Der Abgang des Jameson Black Barrel bewegt sich im mittleren Bereich und bietet eine gewisse Schärfe. Auch hier treten die vollen Eichen- und Fruchtnoten noch einmal in all ihrer Pracht hervor. Auch die Komplexität wirkt hier nicht überfordernd. Gut lässt sich der Black Barrel dennoch mit einem Schuss Wasser oder ein wenig Eis genießen.
Jameson Original Irish Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Grain Whiskey
- Alkoholgehalt: 40 %
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Fassreife: 7 Jahre
Fazit
Fragt man jemanden, wann er das letzte Mal einen Grain Whiskey getrunken hat, bekommt man oft keine klare Antwort. Und das hat einen guten Grund. Anders als Single Malt ist Grain Whisky vor allem für die Herstellung von Blends vorgesehen. Auch beim Genuss wird er gern mit Cola gemischt. Dabei weiß das Geschmacksprofil vieler Sorten vollauf zu überzeugen. Es ist mild, angenehm verspielt und kommt weitgehend ohne scharfe rauchige Noten aus. Wahrscheinlich hast du auch selbst schon den einen oder anderen Grain probiert, ohne es zu merken. Wir wünschen dir viel Spaß dabei, seine Geschmacksnuancen nun bewusst und in vollem Umfang wahrzunehmen.