Glenmorangie: Whisky aus dem stillen Tal
- Milde fruchtige Aromen
- GroĂe Bandbreite an JahrgangsabfĂŒllungen
- RegelmĂ€Ăige limitierte Sondereditionen
- Beliebteste Sorte: Glenmorangie 10 Jahre
Glenmorangie Test & Vergleich 2024
Glenmorangie kommt aus dem GĂ€lischen und bedeutet âTal der groĂen Wiesenâ oder âTal der Ruheâ. Der Name ist an die Ortschaft Tain in den Northern Highlands von Schottland angelehnt. Hier entstand die Brennerei. Im Folgenden wollen wir uns ihre Geschichte mal etwas genauer ansehen.
Die Geschichte von Glenmorangie
Die Geschichte von Glenmorangie ist eng mit dem namengebenden Ort verflochten. Bereits in der Zeit von 1700 gibt es hier Belege fĂŒr illegales Whiskybrennen und schon im Mittelalter wurde hier Alkohol produziert.
Die Whisky-Produktion von Glenmorangie begann im Jahr 1843, als das Unternehmen von William Matheson gegrĂŒndet wurde. Auf dem GelĂ€nde der heute bekannten Brennerei wurde schon zuvor Bier gebraut. Richtig durchstarten konnte sie aber erst mit der Erfahrung, die Matheson aus der in der NĂ€he gelegenen Balblair-Destillerie mitbrachte. Die Whisky-Produktion begann im Jahr 1849. Von Anfang an setzte man dabei auf spezielle Techniken wie besonders hohe Brennblasen (worauf wir gleich noch genauer eingehen). Durch sie erinnert das Innere der Brennerei fast schon an eine Kathedrale.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Glenmorangie-Erfolgs, war der Weitblick, mit dem Matheson und seine Nachfolger sich auf dem Markt positionierten. So exportierte man den Whisky schon frĂŒh weiter als in die nĂ€chste gröĂere Stadt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte man bereits LiefervertrĂ€ge bis in die USA. So fand der Glenmorangie seinen Weg beispielsweise schon 1880 in den Rotary Club von San Francisco. So wurde der Grundstein fĂŒr den Erfolg eines der beliebtesten Single Malts der Welt gelegt.
Hohe Brennblasen fĂŒr einen leichten Geschmack
Bei der Herstellung des Glenmorangie-Whiskys ist einiges anders als bei anderen Brennereien. Das gilt zunĂ€chst einmal fĂŒr die Brennblasen. Bei Glenmorangie wird in den höchsten Pot-Still-Brennblasen Schottlands destilliert. Sie haben eine beeindruckende Höhe von 5,14 Metern. Die ist auch ein Grund fĂŒr die Milde, Weichheit und Eleganz der Glenmorangie-Whiskys. Beim Brennen steigen nĂ€mlich nur die reinsten und leichtesten alkoholischen DĂ€mpfe in der Brennblase bis ganz nach oben. Dadurch machen die entstehenden Single Malts einen besonders klar strukturierten Eindruck.
Das Produktionsvolumen von Glenmorangie ist mehr als beachtlich. Ăber sechs Millionen Liter werden hier jĂ€hrlich hergestellt. Möglich wird dies durch die groĂe KapazitĂ€t der Brennblasen. Bei Glenmorangie kommen zwölf davon zum Einsatz, sechs Wash Stills und sechs Spirit Stills. Die KapazitĂ€t der Wash Stills belĂ€uft sich auf 11.400 Liter. Bei den Spirit Stills sind es 8.200 Liter.
Frisches Wasser und Eiche
Ein weiterer wichtiger Faktor fĂŒr den Geschmack des Whiskys ist die Wasserversorgung. Das Wasser entspringt den nahe der Brennerei gelegenen Tarlogie Springs. Das Wasser ist besonders frisch und mineralreich, wodurch der Whisky eine sehr frische Komponente bekommt.
FĂŒr die Frische und Eleganz der Whiskys sind weiterhin die verwendeten EichenfĂ€sser verantwortlich. Gemeinsam mit ihrer ehemaligen Tochterbrennerei Glen Moray machte Glenmorangie frĂŒh die Maturation zu einem Thema. Schon weit vor vielen anderen Brennereien bereisten Mitarbeiter die Destillerien aller Welt, um die besten FĂ€sser zu finden. Hier sind vor allem die BemĂŒhungen von Dr. Bill Lumsden hervorzuheben, der den Titel Director of Distilling and Whisky Creation innehat und fĂŒr erfolgreiche Entwicklungen wie die Private Edition Series verantwortlich ist. WĂ€hrend Mitte des 20. Jahrhunderts noch 93 % der schottischen Whiskys in ehemaligen Bourbon-FĂ€ssern gelagert wurden, ging man bei Glenmorangie neue Wege und brauchte Rum-, Calvados-, Sherry- und PortweinfĂ€sser in die Produktion ein.
Bei Glenmorangie verwendet man hauptsĂ€chlich amerikanische EichenfĂ€sser. Der Rohbrand kommt zunĂ€chst fĂŒr 10 Jahre in First-Fill-BourbonfĂ€sser. Im Anschluss erfolgt das Finisch in Sherry-, Portwein- und SauternesfĂ€sser. So entsteht eine stark ausgeprĂ€gte geschmackliche Varianz. Die QualitĂ€t des Geschmacks erhöhte man weiterhin, indem man die FĂ€sser ab 2010 nur noch zwei und nicht wie frĂŒher drei Mal wieder verwendete.
Eine weitere Besonderheit bei der Lagerung besteht darin, dass bei Glenmorangie noch sehr viele LagerhÀuser mit Erdboden zum Einsatz kommen (dunned warehouses). So entsteht das typische bodenstÀndige erdige Aroma der Whiskys.
Geschmackliche Besonderheiten des Glenmorangie-Whiskys
MaĂgeblich verantwortlich fĂŒr den Geschmack des Glenmorangie-Whiskys sind wie gesagt die Stills mit ihrem hohen senkrechten Hals und den kugelförmigen Decken. Durch den langen neck lĂ€uft ein GroĂteil des Destillats wieder zurĂŒck in den sogenannten Lyne-Arm. Auf diese Weise entsteht das besonders fruchtige und leichte Aroma von Glenmorangie. ZusĂ€tzlich kommen sogenannte Reflux Bowls zum Einsatz. Dadurch wird der RĂŒckfluss am unteren Ende der hohen HĂ€lse erhöht. Die schweren Stoffe haben es so schwerer, nach oben zu gelangen. Der Rohbrand wird entsprechend noch ein wenig leichter und milder. Hier schmeckst du unter anderem Aromen von Zitrus, grĂŒnem Apfel und Ananas heraus.
Durch die besonders fruchtigen Noten schafft es die eine oder andere verdĂŒnnte Probe Glenmorangie-Whiskys hin und wieder auch mal in ein Obstbrand-Tasting.
Ein Abstecher in das Besucherzentrum lohnt
Wie bei vielen anderen groĂen Brennereien Schottlands gibt es auch bei Glenmorangie ein Besucherzentrum, das Touren durch die Brennerei anbietet. Auch ein CafĂ©, ein Souvenirladen und ein Museum gehören zur FĂŒhrung. Hier kannst du die Geschichte der Brennerei hautnah miterleben und dir ein Bild von der Arbeit hinter den Kulissen machen. Das Besucherzentrum ist ganzjĂ€hrig geöffnet. Im Sommer finden Touren von Montag bis Sonntag statt.
Die Whiskys des Glenmorangie-Sortiments
Bei Glenmorangie finden Liebhaber von Single Malts eine breite Auswahl offizieller AbfĂŒllungen. Kern des Sortiments ist dabei ganz klar der 10-jĂ€hrige Glenmorangie Original. In der offiziellen Range findest du darĂŒber hinaus noch die Prestige Expressions. Dazu gehören eine 18-jĂ€hrige AbfĂŒllung, eine 25-jĂ€hrige und die Reihe Grand Vintage und Pride, die AbfĂŒllungen aus den Jahren 1974 bis 1993 enthĂ€lt. Auch eine Vielzahl von Wein- und Sherryfass-Nachreifungen mit einem Alter von 12 Jahren entdeckst du hier.
UnabhĂ€ngige AbfĂŒllungen von Glenmorangie gibt es kaum. Wenn du hier mal eine frei verkĂ€uflich entdeckst, weiĂt du, dass du auf eine RaritĂ€t gestoĂen bist.
Anbei ein Ăberblick ĂŒber die wichtigsten AbfĂŒllungen:
- Glenmorangie Original 10 Jahre
- Glenmorangie Extremely Rare 18 Jahre
- Glenmorangie Quarter Centry 25 Jahre
- Glenmorangie Astar (ehemals Artisan Cask)
- Glenmorangie Lasanta (ehemals Sherry Wood Finish)
- Glenmorangie Nectar dâĂr (Nachreifung in FĂ€ssern aus der französischen Weinregion Sauernes)
- Glenmorangie Quinta Ruban (ehemals Port Wood Finish)
- Glenmorangie Signet (Neukreation aus dem Jahre 2018)
Neben den klassischen Whiskys gibt es bei Glenmorangie immer auch ein recht breites Spektrum an limitierten SonderabfĂŒllungen. Ein paar davon wollen wir dir an dieser Stelle auch nochmal etwas genauer vorstellen:
Sortiment | Besonderheiten |
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Glenmorangie Finealta (2010) |
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Glenmorangie Ealanta |
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Glenmorangie TĂșsail |
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Limitierte Sondereditionen erscheinen bei Glenmorangie immer wieder in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden. Es lohnt sich also, regelmĂ€Ăig vorbeizuschauen und die Augen nach neuen AbfĂŒllungen offenzuhalten. Weitere gefragte Sorten sind beispielsweise:
- Glenmorangie Signet
- Glenmorangie Lasanta
- Glenmorangie Allta
- Glenmorangie Spios
Die beliebtesten Glenmorangie Whiskys
Glenmorangie The Original
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 10 Jahre
Viele KĂ€ufer beschreiben den Glenmorangie 10 Jahre als den perfekten Whisky fĂŒr Einsteiger. Das liegt schon einmal daran, dass man hier nicht den beiĂenden Brennereicharakter hat, wie man ihn bei vielen Whiskys des niedrigeren Preissegments findet. Dabei ist er mit etwa 30 Euro immer noch sehr bezahlbar.
Geschmacklich findet man hier schon einige verschiedene Noten, man sollte in puncto KomplexitĂ€t aber auch nicht zu viel erwarten. Der Glenmorangie 10 ist ein solider Malt, gehört aber nicht zur extrem vielschichtigen Oberklasse. Die bestimmenden Aromen sind ZitrusfrĂŒchte, Minze, Vanille und ein Hauch Bittermandel. Wenn du daran Gefallen findest und einen gut zugĂ€nglichen sĂŒffigen Whisky suchst, solltest du den Glenmorangie 10 ausprobieren.
Glenmorangie Highland
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
Die besonderen Geschmacksnuancen bekommt der Whisky durch die Lagerung in Oloroso-FĂ€ssern. Dies findet bei vielen KĂ€ufern Anklang, die ein Faible fĂŒr etwas fruchtigere leichtere Aromen haben. Die Nase ist hier klar von Vanille dominiert. Dieser Eindruck lĂ€sst lediglich etwas nach, wenn die Flasche schon etwas offen steht und ein wenig Zeit hatte zu atmen. Der Abgang ist beim Glenmorangie eher kurz und trocken.
Glenmorangie Quinta Ruban 12
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 46 %
- Fassreife: 12 Jahre
In der Nase erkennt man hier dunkle Minzschokolade, Orangen und Mandarinen. Hinzu kommen Sandelholz und Walnuss. Im Geschmack entfaltet sich eine harmonische Synthese aus tĂŒrkischem Honig, Rose, Pfeffer und Muskat. Im Abgang kommt noch einmal die Minzschokolade zum Vorschein. Der Abgang ist angenehm lang und seidig. Hier kommt auch nochmal ein Hauch Orange hinzu.
Glenmorangie Nectar dâOr 12 Jahre
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 46 %
- Fassreife: 12 Jahre
Insgesamt handelt es sich hier also um einen Whisky, bei dem es jede Menge zu entdecken gibt. Gleichzeitig ist er auch nicht so rauchig und so stark, dass nur Kenner ihre Freude daran finden. FĂŒr den einen oder anderen kann es sich aber doch empfehlen, ihn ein wenig zu verdĂŒnnen. Der Alkoholgehalt ist doch ein wenig höher.
Fazit â etwas fĂŒr Feinschmecker
Glenmorangie gehört zu den absoluten Urgesteinen der schottischen Whisky-Landschaft. Das liegt einerseits an dem groĂen Traditionsbewusstsein, andererseits aber auch an der unbĂ€ndigen Innovationsfreude, die das Unternehmen seit jeher ausmachen. Die besonders groĂen Brennblasen und die Experimentierlust beim Ausprobieren neuer Finishes haben eine Reihe von Whiskys entstehen lassen, die lĂ€ngst nicht mehr nur von Einsteigern, sondern auch von Kennern aufgrund ihrer KomplexitĂ€t und gleichzeitig ihrer Milde wertgeschĂ€tzt werden. Wir wĂŒnschen dir viel SpaĂ beim Entdecken.
WeiterfĂŒhrende Links
- Webseite des Herstellers: https://www.glenmorangie.com
- Facebook-Hersteller: https://www.facebook.com/GlenmorangieGermany
- Instagram-Account des Herstellers: https://www.instagram.com/glenmorangie/
- Twitter-Account des Herstellers: https://twitter.com/theglenmorangie