Bourbon Whiskey – der milde Amerikaner
- Milde Aromen
- Vanille-Noten
- Aus Mais hergestellt
- Schnelle Reifung
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Beim Bourbon handelt es sich um eine spezielle Variante des amerikanischen Whiskeys, der sich vor allem durch seine gegenüber dem Scotch milderen und weicheren Aromen auszeichnet. Das liegt vor allem an der enthaltenen Getreideart und der speziellen Herstellungsweise.
Wann darf sich ein Whiskey Bourbon nennen?
Wann ein Whiskey die Bezeichnung Bourbon tragen darf, ist in der US-Gesetzgebung, genauer gesagt im Code of Federal Regulations, Title 27, Section 5.22 von 1964, eindeutig festgelegt. Folgende Anforderungen müssen erfüllt sein:
- Der Whiskey wurde in den USA gebrannt.
- Die zugrundeliegende Maische enthält mindestens 51 % Mais.
- Der Alkoholgehalt darf beim Brand 80 % nicht übersteigen.
- Der Alkoholgehalt darf zu Beginn der Lagerung 62,5 % nicht übersteigen.
Damit der Whiskey die Bezeichnung Straight Bourbon tragen darf, muss der Whiskey außerdem zwei Jahre lang in Fässern aus amerikanischer Eiche gelagert werden. Bis zu einer Lagerzeit von vier Jahren muss die Lagerdauer auf dem Rezept angegeben werden. Außerdem darf Straight Bourbon keine Zusatzstoffe enthalten. Wenn es sich nur um einen ganz normalen Bourbon ohne das Prädikat Straight handelt, dürfen bis zu 2,5 % Zusatzstoffe darin vorkommen.
Die verschiedenen Sorten von Bourbon
Neben normalem Bourbon und Straight Bourbon gibt es noch weitere Sorten. Neben den Vorgaben im Code of Federal Regulations müssen hier noch weitere Anforderungen erfüllt sein. Die wichtigsten davon haben wir dir hier zusammengefasst:
Sorten | Details |
---|---|
Kentucky Straight Bourbon |
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Bonded Bourbon |
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Tennessee Whiskey |
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Small Batch |
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White Dog |
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Die Herstellung von Bourbon Whiskey
Nun wollen wir uns einmal ein wenig genauer anschauen, wie der Bourbon Whiskey eigentlich hergestellt wird. Grundsätzlich unterscheidet man hier drei Schritte: die Fermentation, die Destillation und die Lagerung.
Die Fermentation
Während des ersten Schrittes wird der Mais gemahlen. Anschließend mischt man ihn mit Wasser und Kalkstein aus der Gegend und kocht ihn. Sobald diese Mischung auf etwa 65°C abgekühlt ist, kommen gemahlener Roggen oder Weizen und gemahlene Gerste hinzu. Das ist notwendig, um die Hydrolyse der Stärke in Zucker zu ermöglichen.
Dieser Teil des Prozesses ist eine Besonderheit. Nur in den Destillerien in den USA werden die Getreidesorten bereits an dieser Stelle des Herstellungsvorgangs miteinander vermischt. In Schottland ist das beispielsweise ganz anders. Hier werden alle Getreidesorten einzeln destilliert. Die Mischung erfolgt erst zum Schluss.
Im Anschluss werden Malz bzw. eine Amylase-Enzym-Mischung und saure Maische aus den Resten vorangegangener Destillationen hinzugegeben. Auf diese Weise wird der pH-Wert herabgesetzt, sodass Milchsäurebakterien und Hefe gute Lebensbedingungen haben.
Nach dem Abkühlen der Mischung auf 21°C kommt die frische Backhefe hinzu. Nun beginnt die Gärung, während der der Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Üblicherweise dauert der Vorgang einige Tage. Das beer genannte vergorene Produkt, kommt im Anschluss in die Destillerie. Dort wird es gebrannt, bis sein Alkoholgehalt bei etwa 70% liegt.
Die Destillation
Als Nächstes wird das gegorene beer von oben in die Brennblase (Coffey Stills) geleitet, wo es mit Dampf in Berührung kommt, der von unten eingeleitet wird. Dadurch löst sich der Alkohol aus der Mischung. Im Anschluss gelangt sie in den sogenannten Doubler, der die Flüssigkeit zum White Dog brennt. Der hat einen Alkoholgehalt von 65 – 72 %.
Dem White Dog wird permanent neue Maische zugeführt, während der Brenner die ganze Zeit über weiter arbeitet. Bei kleineren Premium-Herstellern kommt stattdessen das Pot-Still-Verfahren zum Einsatz. Das heißt, dass die Brennblase nach jedem Brennvorgang gereinigt und neu befüllt wird. Die Anzahl der Destillationsvorgänge beläuft sich hier in der Regel auf 3. Bei preisgünstigeren Whiskeys sind es nur zwei.
Im Anschluss verdünnen die Brenner den sogenannten New Make auf einen Alkoholgehalt von etwa 60 %. Im Anschluss gelangt er in die Eichenfässer zur Lagerung.
Die Lagerung
Zuletzt schließt sich der Lagerungsvorgang an. Bourbon Whiskey lagert für mindestens zwei Jahre in Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Eine Besonderheit dieser Fässer besteht darin, dass sie innen angekohlt sind. Das ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung des typischen Bourbon-Geschmacks. Außerdem reift der Whiskey in amerikanischen Eichenfässern langsamer als beispielsweise in französischer Eiche. Dadurch ist der Tanin-Gehalt geringer.
Die Lagerung erfolgt üblicherweise in 200-Liter-Fässern. Dabei beträgt der minimale Zeitraum 2 Jahre. Industriestandard sind 4 Jahre. Bei einigen Premium-Herstellern kommen aber auch deutlich längere Lagerzeiten von 8, 10 bis hin zu 23 Jahren vor. Ein Grund für die im Vergleich zu schottischen Whiskeys insgesamt eher kürzeren Zeiten sind die Fässer. Neues Holz gibt mehr Aromastoffe ab als bereits gebrauchtes. Außerdem reift der Whiskey beispielsweise in Kentucky bei insgesamt höheren Temperaturen und größeren Temperaturunterschieden, weshalb die Reifung schneller vonstattengeht.
Der Geschmack von Bourbon – mild und weich
Viele Kenner beschreiben Bourbon als Whiskey ohne viele Ecken und Kanten. Und das ist eine sehr treffende Beschreibung. Insgesamt hat Bourbon ein runderes und weicheres Geschmacksprofil. Das ist vor allem auf das Fehlen des Torfs während des Herstellungsprozesses zurückzuführen. Die typischen rauchigen Noten eines schottischen Whiskeys sucht man hier vergebens. Tendenziell wird Bourbon auch als weniger komplex beschrieben als schottische Whiskeys.
Darüber hinaus ist es nicht ganz so einfach, dem Bourbon ein einheitliches Geschmacksprofil zu attestieren. Schließlich gibt es viele Brennereien mit jeweils eigenen Herstellungsbesonderheiten. Ein paar allgemeine Tendenzen lassen sich aber durchaus feststellen. Hier sind vor allem die vielfältigen weichen Vanille-Aromen zu nennen, die durch die Lagerung in den Eichenfässern in den Bourbon gelangen. Mit dezent würzigen und milden Noten vereinen sie sich zu einem harmonischen Ganzen, das vor allem diejenigen anspricht, denen der klassische Scotch noch eine Spur zu kräftig und zu rau ist.
Ein kurzer Abriss der Whiskey-Geschichte Amerikas
Bourbon hat eine lange facettenreiche Tradition. Um an dieser Stelle nicht den Rahmen zu sprengen, wollen wir nur auf die wichtigsten Eckpunkte eingehen.
Alles nahm seinen Anfang mit der Besiedlung Amerikas. Damals waren es vor allem die schottischen und irischen Siedler, die auch in ihrer neuen Heimat in den Genuss von Whiskey kommen wollten. Da Getreide wie Roggen und Weizen gut auf den Böden gedieh, konnten bald Überschüsse produziert werden, die den Bauern für die Destillation zur Verfügung standen. So konnten sie sich ein kleines Zubrot zu ihrem sonst recht bescheidenen Auskommen verdienen. Die ersten Brennereien entstanden in Maryland, Pennsylvania und Virginia.
Der für den Bourbon typische Mais wurde genutzt, weil die sonst verwendete Gerste auf den Böden nur sehr sparsam wuchs. Man fand schnell heraus, dass sie sich gut mit Weizen und Roggen mischen ließ. Außerdem musste man statt dem aus Schottland bekannten Torf auf andere Brennmaterialien umsteigen, weshalb der Bourbon nicht den typischen rauchigen Geschmack des schottischen Whiskys hat. Die fehlende Würze versuchte man mit angekohlten Fässern und der Zugabe von Hopfen zu kompensieren.
Im Folgenden trat der Bourbon seinen Erfolgszug an. Aus den bäuerischen Brennereien wurden große Destillerien, die die beliebte Spirituose in alle Teile des Landes lieferten. Im Laufe der Geschichte gab es dabei immer wieder auch Rückschläge. Hier sind vor allem der Erste und Zweite Weltkrieg sowie die Prohibition zu nennen. All dies konnte dem anhaltenden Erfolg allerdings nichts anhaben. Heute gibt es viele bekannte Bourbon-Sorten, die auf der ganzen Welt gern getrunken werden. Hier sind allen voran natürlich Jack Daniels und Jim Beam zu nennen.
Woher stammt eigentlich der Name Bourbon?
Der Namenszusatz Bourbon geht auf die Franzosen im Befreiungskrieg zurück. Aus Dankbarkeit über ihre Mithilfe am Sieg über die englischen Truppen benannte man ein Grenzgebiet zwischen dem heutigen Kentucky und Indiana nach dem französischen Königshaus der Bourbonen um. Der Namenszusatz bürgerte sich in der Region schnell ein, da er für gute Qualität stand. Und auch wenn es heute im gesamten County keine Brennerei mehr gibt, blieb der Name doch als Gütesiegel bestehen. Die Voraussetzungen dafür, dass ein Whisky sich offiziell Bourbon nennen darf, wurden vom Kongress aber erst im Jahre 1964 verabschiedet.
Die bekanntesten Brennereien
Brennereien | Besonderheiten |
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Four Roses |
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Jim Beam |
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Jack Daniels |
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Neben diesen vier Bourbon-Brennereien gibt es natürlich noch zahlreiche weitere. Ein paar haben wir dir hier aufgelistet:
- A. Smith Bowman
- Barton 1792
- Booker Noe
- Buffalo Trace
- Early Times
- George Dickel
- Heaven Hill
- MGP
- Wild Turkey
Ein paar beliebte Bourbons zum Kennenlernen
Bulleit Bourbon Frontier Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Bourbon Whiskey
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 45 %
Woodford Reserve Distiller’s Select
Besonderheiten
- Kategorie: Bourbon Whiskey
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43,2 %
Viele Käufer beschreiben den Woodford als für einen Bourbon ungewöhnlich facettenreich und ölig. So werden hier unter anderem Noten von dunkler Schokolade, Orange und Rosinen herausgeschmeckt. Gleichzeitig werden die Ausgewogenheit und Unaufdringlichkeit gelobt. Den letzten Schliff erhält der Whiskey durch seinen günstigen Preis. Auch hier sind also Einsteiger gut beraten.
Maker’s Mark
Besonderheiten
- Kategorie: Bourbon Whiskey
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 45 %
Beim Geruchstest zeigen sich Tendenzen von Eiche, gerösteten Walnüssen und ein wenig Zimt. Später treten Bourbon-typisch Tendenzen von Kaugummi in den Vordergrund. Der Abgang wird von den meisten Käufern als recht lang beschrieben. Hier schwingen vor allem Eiche und Schokolade mit. Auch dieser Whiskey weist eine für einen Bourbon ungewöhnliche Komplexität auf, die selbst den einen oder anderen Scotch-Fan überraschen dürfte. Dabei bleibt das Gesamtpaket stets vollmundig und ausgewogen. Unser Fazit: Absolut empfehlenswert.
Knob Creek 9 Jahre
Besonderheiten
- Kategorie: Bourbon Whiskey
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 50 %
Als ein wenig negativ wird mitunter der etwas poröse Wachsverschluss hervorgehoben. Hier empfehlen wir, das Wachs vor dem ersten Öffnen komplett zu entfernen, sodass keine Krümel in den Whiskey gelangen können.
Fazit
Wie der Scotch, der irische und der kanadische Whiskey eröffnet auch der Bourbon eine ganz eigene Geschmackswelt. Gegenüber den klassischen Sorten aus Schottland zeichnet er sich zum Beispiel vor allem durch seine Milde aus. Hier entfallen die rauchigen Torfnoten komplett. Dafür entfalten Mais und Hopfen ein völlig neues aromatisches Zusammenspiel, das eher in einem milden, weichen Spektrum angesiedelt ist. Empfehlenswert ist Bourbon also vor allem für diejenigen, denen Scotch etwas zu herb ist. Auf der anderen Seite ist Bourbon auch deshalb gut für Einsteiger geeignet, weil die Aromen hier nicht ganz so komplex sind. Hier bekommt man einen guten Einstieg in die Welt des Whiskeys geboten. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren.