Balvenie – milde Whiskys aus der Speyside-Region
- Sehr milde Aromen
- Speyside-Whiskys
- Überwiegend Single Malts
- Große Bandbreite an Abfüllungen
Balvenie Test & Vergleich 2024
Balvenie ist eine sehr traditionsreiche Brennerei. Seit deutlich mehr als 100 Jahren werden hier hochwertige Malts und Blends hergestellt. Ein Rückblick:
Die Geschichte von Balvenie
William J. Grant gründete die Balvenie-Brennerei im Jahr 1892. Die erste Abfüllung wurde am 1. Mai 1893 gebrannt.
Da man in der Anfangszeit wenig Geld zur Verfügung hatte, nutzte man preiswerte gebrauchte Brennblasen, die man von zwei anderen berühmten Whisky-Unternehmen bezog, Lagavulin und Glen Albyn. Im Jahr 1957 erhöhte man die Anzahl der Brennblasen von zwei auf fünf. So konnte das Produktionsvolumen deutlich erhöht werden. In den Jahren 1965 und 1971 folgten dann eine Renovierung und ein Ausbau der Brennerei, in deren Rahmen die Anzahl der Brennblasen noch einmal erhöht wurde.
Bis 1973 floss der bei Balvenie hergestellte Whisky in die hauseigene Verblendung. Erst in diesem Jahr brachte man den ersten Single Malt auf den Markt.
Der Name Balvenie bedeutet übersetzt übrigens „Dorf des Glücks“. William J. Grant verlieh der Brennerei den Namen in Anlehnung an die malerische Landschaft rund um Dufftown, Banffshire, in Schottland.
Die Produktion
Die Balvenie-Brennerei zeichnet sich durch ein verhältnismäßig großes Produktionsvolumen aus. Pro Jahr werden hier etwa 5,6 Millionen Liter hergestellt. Damit zählt sie ganz klar zu den großen schottischen Brennereien.
Großes Produktionsvolumen
Bei der Produktion kommen fünf Wash Stills und sechs Spirit Stills zum Einsatz. Die Wash Stills haben eine Kapazität von 9.000 – 13.000 Litern. Sie zeichnen sich durch ihre sehr runde Form und ihre spezielle Rückflusskugel aus. Außerdem sind die Brennblasen sehr hoch und der Lyne-Arm fällt nach unten ab.
Die sechs Spirit Stills sind noch größer. Sie ermöglichen eine besonders langsame Destillation, während der sich die unerwünschten Aromen im Alkohol besser absondern können. Die Form der Spirit Stills ist eher röhrenförmig und über dem Zwischenstück befindet sich eine weitere Rückflusskugel. Nach der Krümmung steigt der Lyne-Arm weiter nach oben. Auf diese Weise lassen sich unerwünschte Aromen und Fuselöle gut vom Neudestillat trennen. Das ist einer der Gründe dafür, dass der Balvenie so weich und süß ist und im Vergleich mit anderen Whiskys keine scharfen oder intensiven Untertöne aufweist.
Traditionelles Mälzen bei Balvenie
Für die Herstellung des Malzes verwendet man bei Balvenie die klassische schottische Gerste. Sie wird auf dem Balvenie Main angebaut. Dieses Feld hat eine Fläche von 1.000 Morgen (entspricht in etwa 3.500 Quadratmetern). Anders als in vielen anderen Brennereien hat man die traditionellen Malzböden bei Balvenie erhalten. Hier läuft noch alles wie zu den Zeiten vor der Industrialisierung ab.
Eine weitere Besonderheit besteht bei Balvenie in der Produktbreite. Zur Brennerei gehören eine Farm, eigene Malzböden, eine lokale Quelle, ein Kupferschmied und eine Fassmacherei. Es kommt also alles aus einer Hand, was ein weiterer Beleg für die hohe Qualität ist.
Das Wasser
Das bei der Herstellung verwendete Wasser stammt auch heute noch aus lokalen Quellen (Robbie Dubh). Interessant dabei ist, dass Balvenie sie sich mit Glenfiddich teilt. Auch Kesselschmiede, Küfer und Brennmeister nahm man lange Zeit gemeinsam in Anspruch.
Das Lager
Balvenie bewahrt seine Abfüllungen traditionell in flachen Lagerhäusern aus altem grauem Stein auf. Zusammen mit dem schottischen Highland-Klima sorgt diese Lagerung dafür, dass der Whisky sehr langsam reift und ein entsprechend weiches Aroma entfaltet. Hinzu kommt, dass man bei Balvenie viele verschiedene Fasstypen verwendet. Hier gibt es neben einer großen Auswahl an First- und Refill-Bourbonfässern auch noch Sherry-, Rum- und Weinfässer.
Überblick über das Produktsortiment von Balvenie
Balvenie ist für seine große Bandbreite unterschiedlicher Abfüllungen bekannt. Dabei sind es vor allem die älteren Jahrgänge, die zur Beliebtheit der Brennerei beigetragen haben. Anbei ein kurzer Überblick über die wichtigsten aktuellen und eingestellten Abfüllungen.
Überblick über die Abfüllungen
Kriterium | Hinweise |
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Doublewood Aged 12 Jahre |
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Doublewood Aged 17 Jahre |
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Caribbean Cask Aged 14 Jahre |
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Single Barrel Aged 15 Jahre |
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Portwood Aged 21 Jahre |
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Balvenie Thirty Aged 30 Jahre |
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Balvenie Forty Aged 40 Jahre |
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Balvenie Fifty Aged 50 Jahre |
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Tun 1401 |
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Founders Reserve |
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1964 Aged 43 Jahre |
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Sherry Oak Aged 17 |
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Die geschmacklichen Besonderheiten von Balvenie
Die Whiskys von Balvenie zeichnen sich durch ihren markanten Brennereicharakter aus. Alle Whiskys sind an ihren typischen Honig- und Vanillenoten zu erkennen. Diese verbinden sich im Laufe der Lagerung wiederum mit den Aromen verschiedenster Fässer. Hier kommen vor allem fruchtige Noten hinzu. Durch dieser Kombination wird Balvenie zu einem typischen Speyside-Whisky. Die meisten Balvenie-Whiskys zeichnen sich durch ihre Weichheit aus. Hier finden Sie kaum die scharfen Untertöne, die Sie bei anderen Whiskys herausschmecken. Das liegt unter anderem an den besonders großen Brennblasen.
Ein weiterer Grund für den weichen Geschmack von Balvenie-Whiskys liegt in der Mälzerei. Das bei Balvenie verwendete Malz enthält praktisch keine Phenole, da es nicht über Torfrauch gedarrt wird.
Beliebte Whiskys von Balvenie
The Balvenie Doublewood 12
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 12 Jahre
The Balvenie Carribean Cask
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
Balvenie Single Barrel 15 Years
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 47,8 %
- Fassreife: 15 Jahre
Balvenie Doublewood 17
Besonderheiten
- Kategorie: Single Malt Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Fassreife: 17 Jahre
Fazit – genau das Richtige für Genießer
Balvenie gehört zu den ganz großen Namen unter den Speyside-Brennereien. Im selben Ort wie die berühmte Glenfiddich-Destillerie gelegen muss sie sich vor dieser absolut nicht verstecken. Mit ihren berühmten Jahrgangsabfüllungen trifft sie genau den Geschmack all derjenigen, die milde und weiche schottische Whiskys bevorzugen. Aromatische Torf- und Rauchnoten halten sich hier ganz dezent im Hintergrund. Stattdessen nimmt man bevorzugt Fruchtnoten wahr, die durch das Finishing in Sherryfässern entstehen. Unser Fazit: Unbedingt ausprobieren.
Weiterführende Links
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