Amerikanischer Whiskey – eine facettenreiche Whiskeylandschaft!
- Mildes Aroma
- Vanille- und Honig-Noten
- Bourbon am beliebtesten
- Vor allem aus Kentucky und Tennessee
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Unter der Kategorie âAmerikanischer Whiskeyâ fasst man alle Arten zusammen, die aus den USA stammen. Ăblicherweise werden sie aus Mais, Roggen, Gerste oder Weizen hergestellt. Wie die MengenverhĂ€ltnisse der einzelnen Bestandteile genau ausfallen mĂŒssen, damit die produzierten Spirituosen auch den Namen âAmerican Whiskeyâ tragen dĂŒrfen, ist in den Standards of Identity for Distilled Spirits festgelegt. So ist z. B. fĂŒr Bourbon Whiskey vorgeschrieben, dass er aus mindestens 51 % Mais besteht und bei maximal 160°C hergestellt wird.
Die verschiedenen Whiskey-Sorten aus den USA
Bei amerikanischem Whiskey unterscheidet man zwei Grundsorten, den American Straight Whiskey und den American Blended Whiskey. American Straight Whiskey besteht aus einer einzelnen Getreidesorte. Hier kommen ausschlieĂlich Roggen (Rye), Mais (Corn), Gerste (Barley) oder Weizen (Wheat) zum Einsatz. Weiterhin unterscheidet man Straight Whiskeys danach, wo sie hergestellt werden und welche Verfahren dabei eingesetzt werden. GrundsĂ€tzlich gibt es vier Arten:
- Rye Whiskey
- Bourbon Whiskey
- Tennessee Whiskey
- Corn Whiskey
Daneben gibt es weiterhin die Blended Whiskeys. Hier handelt es sich um Verschnitte aus Mais- und Roggenwhiskeys mit Grain Spirit. Sie sind allerdings nicht sehr weit verbreitet. Wir wollen uns deshalb im Folgenden vor allem auf die Straight Whiskeys konzentrieren. Schauen wir uns einmal genauer an, welche Besonderheiten sie aufweisen.
Rye Whiskey â beliebt bei Cocktailtrinkern
In den USA ist vorgeschrieben, dass Rye Whiskey aus mindestens 51 % Roggen hergestellt werden muss. Eine weitere Voraussetzung besteht darin, dass er zwei Jahre in neuen verkohlten EichenfĂ€ssern gelagert wird. AuĂerdem darf der Alkoholgehalt bei der Herstellung maximal 80% betragen.
Rye Whiskey war bis in das 20. Jahrhundert hinein vor allem im Norden Amerikas verbreitet. Das lag daran, dass Roggen in den kĂŒhleren Staaten besonders gut wuchs. AuĂerdem war die Getreidesorte den europĂ€ischen Einwanderern von zuhause bereits vertraut. Einen starken RĂŒckgang erfuhr die Rye-Whiskey-Produktion wĂ€hrend der Zeit der Prohibition. WĂ€hrend dieser Zeit griffen die Verbraucher eher zu weniger krĂ€ftigen Spirituosen wie Gin und Rum. Diese verĂ€nderten Geschmacksvorlieben fĂŒhrten dazu, dass Rye-Whiskey nach der Prohibition immer weniger Abnehmer fand. Eine Renaissance erlebte er aber nach 2000, als er durch erfolgreiche Marketing-Kampagnen vor allem bei jĂŒngeren Leuten immer beliebter wurde.
Zu den beliebtesten Rye Whiskeys gehören:
- Rittenhouse 100 Proof
- Sazerac 18 Year Old
- Old Overholt Four Year Old
Geschmacklich liegen die meisten Rye-Whiskeys in einem eher wĂŒrzigen, bitteren und trockenen Spektrum. Damit sind sie fĂŒr alle, die mildere Single Malts und Blended Sorten gewohnt sind, erst einmal eine Herausforderung. Hier machst du nichts verkehrt, wenn du dich z. B. ĂŒber die etwas torfigeren rauchigeren schottischen Whiskeys erst einmal an die herben wĂŒrzigen Noten herantastest.
Alternativ kannst du auch erst einmal ein paar Cocktails mit Rye Whiskey ausprobieren. So wird er nÀmlich besonders gerne getrunken. Wir empfehlen hier vor allem den Manhattan.
Bourbon â der amerikanische Klassiker
Wenn Kenner von amerikanischen Whiskeys sprechen, haben sie meistens Bourbon im Sinn. Hierbei handelt es sich um eine Sorte, die aus mindestens 51 und höchstens 80 % Mais besteht Teilweise kommen auch noch Roggen, seltener auch Weizen, hinzu. Damit ein Whiskey als Straight Bourbon bezeichnet werden darf, ist auĂerdem vorgeschrieben, dass er zwei Jahre lang in neuen innen angekohlten WeiĂeichenfĂ€ssern gelagert wurde.
Je nachdem, wo der Bourbon gebrannt wurde und welche Besonderheiten es bei der Herstellung gab, unterscheidet man verschiedene Sorten:
Bourbon Sorten | Besonderheiten |
---|---|
Bourbon |
|
Straight Bourbon |
|
Kentucky Straight Bourbon |
|
Tennessee Whiskey |
|
Single Barrel |
|
Small Batch |
|
White Dog |
|
FĂŒr den Geschmack der unterschiedlichen Bourbon-Sorten sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Hierzu gehören die Zusammensetzung der Maische, die bei der GĂ€rung verwendete Hefe, die Destillationsart und die Lagerung. Es gibt aber auch einige Aromen, die man hĂ€ufig in Bourbons findet, sodass sich durchaus ein paar Angaben zu generellen Geschmackscharakteristika machen lassen. So haben beispielsweise viele Bourbons ein mildes Vanille-Aroma. Das entsteht durch die Lagerung in EichenholzfĂ€ssern. AuĂerdem entstehen durch das Holz hĂ€ufig auch wĂŒrzige Aromen. Im Vergleich mit schottischem Whisky kann Bourbon insgesamt als weicher und leichter beschrieben werden.
Tennessee Whiskey
Bei Tennessee-Whiskey handelt es sich um eine spezielle Sorte Bourbon, die im US-Bundesstaat Tennessee hergestellt wird. GrundsĂ€tzlich gelten hier dieselben gesetzlichen Anforderungen wie bei Bourbon Whiskey. Hinzu kommt, dass er den sogenannten Lincoln County Process durchlĂ€uft. Dabei handelt es sich um eine spezielle Filtrationstechnik durch Holzkohle. Einer der beliebtesten Tennessee Whiskeys ist beispielsweise Jack Danielâs.
Auch der Tennessee Whiskey zeichnet sich durch den markanten weichen Geschmack des Bourbon aus. Hier werden in den meisten FĂ€llen Aromen von Honig und Vanille beschrieben.
Corn Whiskey
Zu guter Letzt haben wir noch den Corn Whiskey. Er zeichnet sich durch seinen hohen Maisanteil von mindestens 79 % aus. Weiterhin darf er nur bis maximal 80 % ausdestilliert werden. In puncto Lagerung gibt es keine EinschrÀnkungen. Es ist also gesetzlich nicht vorgeschrieben, dass er in FÀssern gelagert wird. Hier ist beispielsweise der White Dog zu nennen.
Geschmacklich werden sie als eher scharf und sĂŒĂ beschrieben. Man kann sie sich gut als Mischung aus Vodka und Whiskey vorstellen. Er hat etwas mehr Eigengeschmack als Vodka, ist aber nicht ganz so stark wie Whiskey. Gerne wird er deshalb bei Cocktails verwendet. Auch vor Tastings trinken manche Kenner einen Corn Whiskey, um einen neutralen Vergleichsgeschmack auf der Zunge zu haben.
Whiskey-Produktion in den USA
Die Herstellung von Whiskey lĂ€uft in den USA vergleichsweise zentral. Es gibt nur etwa ein Dutzend gröĂere Brennereien. Das heiĂt, dass die meisten Whiskeys von nur einem einzigen Hersteller kommen. Es gibt also deutlich weniger Blended-Sorten, als man sie beispielsweise in Schottland findet. Seit etwa 2010 gibt es aber auch vermehrt gegenlĂ€ufige Tendenzen. Neben den groĂen Brennereien in Kentucky und Tennessee siedeln sich vermehrt kleinere Destillerien in allen Landesteilen an.
Die wichtigsten Whiskey-Hersteller aus den USA haben wir dir im folgenden Abschnitt aufgelistet.
Die wichtigsten Whiskey-Hersteller aus den USA
Hersteller | Besonderheiten |
---|---|
Beam Suntory |
|
Brown-Forman |
|
Diageo |
|
Weitere Bourbon-Brennereien:
- A. Smith Bowman
- Booker Noe Distillery
- Buffalo Trace
- Early Times Distillery
- Makerâs Mark
- MGP Distillery
Ein paar beliebe amerikanische Whiskeys zum Kennenlernen
Buffalo Trace Kentucky Straight Bourbon
Besonderheiten
- Kategorie: Straight Bourbon
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 7 Jahre
Kennern ist dieser Whiskey allerdings ein wenig zu seicht. Kritisiert wird der eher niedrige Alkoholgehalt von 40 %, der ihn vor allem bei VerdĂŒnnung mit Wasser bzw. Eis zu mager schmecken lĂ€sst. Auch in Cocktails kommen die Kernnoten des Whiskeys dann nicht mehr so gut zur Geltung. Hier empfehlen Kenner, sich eher im Bereich 45 â 50 % umzusehen. Als angenehm sanfter Einsteigerwhiskey ohne viele Ecken und Kanten ist er aber voll zu empfehlen. Auch am Eingang eines Tastings kann er gut verwendet zu werden, um einen Kontrast zu facettenreicheren komplexen Sorten zu haben.
Blantonâs The Original Bourbon Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Bourbon
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 46,5 %
Geschmacklich ist der Blanton in der etwas krĂ€ftigeren Ecke angesiedelt. Eine Ăberlegung wert ist er also vor allem fĂŒr diejenigen, die eher aus dem Scotch-Bereich kommen und sich auch mal ein wenig in die Bourbon-Region vorwagen wollen. Von Liebhabern klassischer Bourbons sollte er eher mit Vorsicht genossen werden. Hier könnte er doch ein wenig zu krĂ€ftig schmecken.
Bulleit Bourbon Frontier Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Bourbon
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 45 %
- Fassreife: 7 Jahre
Jim Beam Rye Whiskey
Besonderheiten
- Kategorie: Rye Whiskey
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 4 Jahre
Generell handelt es sich bei diesem Whiskey um einen Vertreter der preisgĂŒnstigeren Kategorie. Er ist nicht ganz so komplex und facettenreich wie beispielsweise der Bulleit Rye, ist dafĂŒr aber auch gleich mal 10 Euro gĂŒnstiger. Damit eignet er sich vor allem fĂŒr diejenigen, die einen preisgĂŒnstigen ersten Ausflug in die Welt des Roggen-Whiskeys machen wollen. Auch fĂŒr entspannte Feiern oder eine gelegentlich genutzte Hausbar ist der Jim Beam Rye Whiskey eine gute Wahl.
Fazit
Du siehst, die USA haben eine vielschichtige Whiskey-Tradition, die sich hinter der Schottlands absolut nicht verstecken muss. Vor allem in puncto Bourbon gibt es hier eine Reihe hochwertiger Whiskeys zu entdecken, die mit ihren sanften Noten ĂŒberzeugen. Besonders verbreitet sind sĂŒĂe Vanille- und Honig-Aromen, die aber auch immer wieder mit angenehm herben Akzenten den Einsteiger- und den Fortgeschrittenen-Gaumen fordern. Zu den ganz klar beliebtesten Marken zĂ€hlen Jack Daniels, Jim Beam und Bulleit. Wenn dir also schottischer Whiskey etwas zu torfig und zu rauch ist, bist du hier gut aufgehoben. Auf der anderen Seite finden hier auch Freunde etwas stĂ€rkerer Sorten einiges. Hier ist vor allem die groĂe Vielfalt an Rye Whiskeys zu nennen.