Japanischer Whisky â Aromen aus dem fernen Osten
- Schottische Destillationstechnik
- Komplexe Aromen
- Eher milder Geschmack
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Im Vergleich mit anderen Brennereitraditionen ist japanischer Whisky noch verhĂ€ltnismĂ€Ăig jung. Seine Geschichte beginnt in der ersten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts. Eine wichtige Rolle spielt darin die bereits weit entwickelte Whisky-Tradition Schottlands.
Die Geschichte des japanischen Whiskys
Als Vater des japanischen Whiskys gilt Masataka Taketsuru. FrĂŒh erkannte er, dass die geografischen und klimatischen VerhĂ€ltnisse Japans denen von Schottland Ă€hneln. So entwickelte er den Plan, eine erfolgreiche japanische Whisky-Industrie aufzubauen.
Erfahrung mit der Herstellung von Spirituosen hatte seine Familie bereits. Schon seit 1733 produzierten seine Vorfahren Sake. Nach seiner Ausbildung zum Chemiker kam Masataka Taketsuru nach Osaka, wo er bei der Firma Settsu Shuzo einstieg. Die GeschĂ€ftsleitung zeigte sich begeistert von der Idee eines japanischen Whiskys und schickte Taketsuru 1919 nach Schottland, wo er die Kunst des Whiskybrennens erlernen sollte. Dies geschah an der UniversitĂ€t Glasgow, wo er sich ausgiebig mit Techniken wie dem Brennen und Blenden beschĂ€ftigte. Mit dem erworbenen Wissen kehrte er schlieĂlich nach Japan zurĂŒck.
Wieder zurĂŒckgekehrt erwartete ihn zunĂ€chst ein groĂer Schreck. Das Projekt war nach dem Börsenkrach von 1922 auf Eis gelegt worden und er verlor seinen Job. Ein Jahr spĂ€ter allerdings gab es wieder einen Lichtblick. Er schloss sich der Gruppe Kotobukiya an, fĂŒr die er in der NĂ€he von Kyoto eine Brennerei aufbaute. Der erste japanische Whisky Nikka kam dann im Jahr 1924 heraus.
Die wichtigsten japanischen Brennereien
In Japan gibt es vier wichtige Destillerien: Eigashima, Yoichi, Miyagikyo und die Monde Shuzo Wine and Destillery Co. Ltd.
Die Eigashima Distillery
Die Eigashima Distillery befindet sich in der NĂ€he von Kobe (woher auch die berĂŒhmten Rindsteaks stammen) im Ort Akashi. Den Ortsnamen verlieh man auch dem Whisky, womit man die Ortsverbundenheit zum Ausdruck bringen wollte. Eröffnet wurde die Brennerei im Jahr 1919. Seit dieser Zeit wurde vor allem Sake und Shochu produziert. Whisky kam schlieĂlich im Jahr 2007 hinzu. Dabei handelte es sich um einen 8 Jahre alten Single Malt Whisky, den Akashi White Oak.
In der Fachwelt machte dieser Whisky vor allem mit seinem weichen GaumengefĂŒhl und seiner Aromenvielfalt von sich reden. Hier genieĂt der Kenner ein verspieltes Geschmacksarrangement, in dem sich Noten von Ăpfeln, Aprikosen, Tee, Honig und Birnen ergĂ€nzen. GeschĂ€tzt wird es vor allem wegen seines intensiven, gleichzeitig aber auch harmonischen Abgangs.
Yoiichi und Miyagikyo
In den Destillerien Yoiichi und Miyagikyo wird der berĂŒhmte Nikka Whisky hergestellt. Aufgrund der MeeresnĂ€he zeichnet er sich durch eine leicht salzige und zum Teil auch medizinisch angehauchte Note aus. Die Yoichi Distillery befindet sich auf der Insel Hokkaido. Die Miyagikyo Distillery liegt direkt auf der japanischen Hauptinsel. Hier werden Whiskys produziert, die mit ihren weichen und fruchtigen Aromen Akzente setzen. Zu den beliebtesten Sorgen gehören der Nikka All Malt Whisky, der Nikka Whisky from the Barrel, der Nikka Pure Malt Whisky White Label, der Nikka Yoichi Single Malt Whisky 10 Jahre und der Nikka Single Malt Whisky Taketsuru 17 Jahre.
Die Monde Shuzo Wine and Distillery
In Japan erfreut sich auch Blended Whisky groĂer Beliebtheit. Hier ist vor allem der Isawa Japanese Blended Whisky zu nennen, der von der Monde Shuzo Wine and Distillery Co. Ltd. In der Stadt Fuefuki hergestellt wird.
Dass dieser Whisky so begehrt ist, liegt vor allem daran, dass er nicht ganz einfach zu bekommen ist. Pro Jahr werden nur geringe Mengen nach Europa exportiert. Und selbst regional ist er meistens nur in der PrÀfektur Yamanashi zu bekommen.
Gerne wird der Isawa Japanese Blended Whisky als Aperitif getrunken. Hier schmiegen sich Aromen wie Aprikose, Pfirsich, Ăpfel, Zimt und Pfeffer samtweich an den Gaumen an.
Wie schmecken japanische Whiskys?
Japanischer Whisky weist klare Gemeinsamkeiten mit schottischem Whisky auf. Und das ist auch nicht verwunderlich. SchlieĂlich Ă€hneln sich die geografischen und klimatischen Bedingungen und das Know-How zum Whiskybrennen gelangte auch direkt von Schottland nach Japan.
GrundsĂ€tzlich lĂ€sst sich also bei den meisten Sorten eine rauchige bis torfige Note ausmachen. DarĂŒber hinaus gibt es noch einmal von Brennerei zu Brennerei individuelle Unterschiede. Hier spielen die verwendeten Hefen, Pot Stills und die bei der Fermentation eingesetzten washbacks eine Rolle. Tendenziell lĂ€sst sich aber bei vielen Sorten eine eher milde bis fruchtige Note ausmachen. Nicht selten lassen sich Apfel-, Birnen- und Honig-, aber auch Zimt- und Vanille-Noten herausschmecken.
Japanische Whiskys sind also vor allem dann fĂŒr dich interessant, wenn du gerne komplexere GeschmĂ€cker kennenlernst, denen man auch nach mehrmaligem Verkosten noch neue Nuancen abgewinnen kann.
Japanische Whiskys, die du ausprobieren solltest
Nikka From the Barrel Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Brennereien: Yoiichi, Miyagikyo
- AbfĂŒllmenge: 0,5 l
- Alkoholgehalt: 51%
Akashi White Oak Whisky
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Brennereien: Eigashima
- AbfĂŒllmenge: 0,5 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Der Geruch des Whiskys wird im Anflug als fast schon medizinisch beschrieben. Das liegt aber vor allem an dem vergleichsweise hohen Alkoholgehalt. Bei einer etwas genaueren Geruchsprobe offenbaren sich schnell die Noten der EichenfĂ€sser. Deshalb wird empfohlen, dem Whisky im Glas erst einmal ein wenig Zeit zu geben, sich zu entfalten. Der starke Alkoholduft verflĂŒchtigt sich dann und es kommen unter anderem reife Apfelaromen zum Vorschein.
Suntory Whisky The Chita
Besonderheiten
- Kategorie: Single Grain
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Altersstufe: 18 Jahre
- Alkoholgehalt: 43%
Einige Verkoster beschreiben den Whisky auch als etwas gewöhnungsbedĂŒrftig. Hier wird vor allem angefĂŒhrt, dass sich die einzelnen Geschmacksnuancen nicht optimal verbinden und eher isoliert nebeneinander existieren, anstatt zusammenzuwirken.
Hibiki Japanese Harmony
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- AbfĂŒllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 43 %
- Altersstufe: 7 Jahre
Insgesamt wird der Hibiki als eher leicht und sĂŒĂ beschrieben. Die sĂŒĂen Aromen bleiben vergleichsweise lange am Gaumen haften, wĂ€hrend der herberen Eichennoten relativ schnell verblassen. Dadurch wirkt der gesamte Geschmackseindruck sehr dynamisch. Hierbei werden auch Tendenzen von Banane, Grapefruit und Bitter Lemon beschrieben.
Fazit
Japanischer Whisky ist etwas fĂŒr die Experimentierfreudigen. GrundsĂ€tzlich auf der schottischen Whisky-Tradition beruhend weist er doch einige ganz eigene Nuancen auf. So zeichnen sich viele japanische Single Malts und Blended Whiskys durch ihre KomplexitĂ€t aus. Die fĂŒr die schottischen Brennereien so typischen Torf- und Rauchnoten treten hier eher in den Hintergrund, wĂ€hrend florale und fruchtige Geschmacksmuster zum Vorschein kommen, die den Gaumen immer wieder auf neue Erfahrungsreisen schicken. Etwas vorsichtig musst du allerdings bei der SchĂ€rfe sein. Japanische Whiskys riechen mitunter sehr viel milder, als sie tatsĂ€chlich sind.